2. Bundesliga

Rostocks bekanntes Problem: "Zu wenig Durchschlagskraft"

Junior Brumados Flaute als Sinnbild

Rostocks bekanntes Problem: "Zu wenig Durchschlagskraft"

War mit der offensiven Vorstellung seiner Mannschaft unzufrieden: Mersad Selimbegovic.

War mit der offensiven Vorstellung seiner Mannschaft unzufrieden: Mersad Selimbegovic. IMAGO/Ostseephoto

Dass Rostock als Tabellen-16. in die Länderspielpause gegangen war, lag vor allem an der Arbeit gegen den Ball. Zwei Tore in zwei Partien reichten für sechs Punkte. In Kiel musste Schlussmann Markus Kolke aber gleich früh hinter sich greifen - und prompt gab es die 15. Saisonniederlage (Liga-Höchstwert). "Wir haben einen riesen Beitrag zu dieser Niederlage geleistet. Wenn du gegen so einen Gegner nach zwei Minuten pennst und 0:1 hinten liegst, kann es ganz übel enden. Du gibst dem Gegner etwas, was du ihn in dieser Phase nicht geben darfst", so Mersad Selimbegovic auf der Pressekonferenz.

Da die Kogge allerdings eine Reaktion zeigte, endete es nicht übel. Doch für einen Punktgewinn reichte es verdientermaßen dennoch nicht. Der Grund: Fehlende Torgefahr - ein altbekanntes Problem in Rostock (mit nur 24 Toren besitzt Hansa die schwächste Offensive der Liga). "Wir haben vorne zu wenig Durchschlagskraft und zu viele Zweikämpfe verloren. Wir haben keine Lösung gefunden", kritisierte der Coach.

Selimbegovic hadert mit der Wahl des Freistoßschützens

Selbst ein Geschenk von Kiels Schlussmann Timon Weiner nutzte Hansa nicht aus. Kevin Schumacher hämmerte den durch einen aufgenommenen Rückpass verursachten indirekten Freistoß in die Mauer. Aus der Sicht seines Trainers war Schumacher ohnehin der falsche Schütze. Selimbegovic konnte nach dem Abpfiff nicht nachvollziehen, weshalb ein Linksfuß den Freistoß aus halblinker Position schießen durfte.

Anschließend zählte Selimbegovic eine weitere Szene auf, die sinnbildlich für die fehlende Cleverness in der Offensive steht: "Junior Brumado wird gehalten im Sechzehner (von Marko Ivezic, Anm. d. Red.) und wehrt sich gefühlt zehn Sekunden. Dann vergibt er die Chance. Das sind Momente, die du gegen so einen Gegner nutzen musst", erläutert der Hansa-Coach.

Junior Brumado ist die Beendigung seiner Torflaute egal

Nicht nur in der 20. Minute agierte Junior Brumado unglücklich (kicker-Note 5,0): Dem Angreifer versprangen generell viele Bälle, zusätzlich haderte er mit sich und seinen Mitspielern. Dementsprechend ersetzte Juan José Perea ihn im zweiten Durchgang - beide Stürmer führen mit jeweils vier Toren die interne Torjäger-Liste an.

Da aber auch Perea nicht überzeugte (kicker-Note 4,0) und Winter-Neuzugang Sveinn Aron Gudjohnsen sich ebenfalls noch nicht aufdrängte, steht der seit dem 15. Spieltag auf ein Tor wartende Junior Brumado wohl auch wieder am Freitag gegen Wiesbaden in der Startelf. Ob der Brasilianer dann seine Flaute beendet, ist ihm persönlich egal. "Es ist jetzt nicht entscheidend, ob ich acht oder neun Spiele nicht getroffen habe. Das Wichtige ist, dass ich dem Team helfen will und wir unsere Punkte gegen den Abstieg einfahren", so der 24-Jährige.

aka

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