Bundesliga

Roses Lob für Moriba, aber keine Hoffnung: "Es hat sich nichts geändert"

Leipziger Tests mit ungewohnten Positionen

Roses Lob für Moriba, aber keine Hoffnung: "Es hat sich nichts geändert"

Seine Perspektive in Leipzig bleibt begrenzt: Ilaix Moriba.

Seine Perspektive in Leipzig bleibt begrenzt: Ilaix Moriba. IMAGO/GEPA pictures

Marco Rose hat die Vierer-Abwehrkette von RB Leipzig beim ersten von zwei Testspielen ihm Rahmen des Blitzturniers in Innsbruck gegen Ipswich Town (0:1) am Freitagnachmittag im Nachhinein als "spannend" bezeichnet. Was der Trainer der Sachsen damit sagen wollte: Neben den beiden gelernten Innenverteidigern Mohamed Simakan und Josko Gvardiol waren vor allem die Außenverteidiger-Positionen auffällig, und zwar wegen der Spieler, die dort nominiert waren.

Rose fordert viel Flexibilität von Novoa und Moriba

Nun ist Hugo Novoa als Außenverteidiger keine ganz große Neuigkeit mehr, weil der gelernte Stürmer zuvor schon als Außenverteidiger oder Schienenspieler in einem 3-5-2-System agiert hatte - allerdings jeweils auf der rechten Seite. Gegen Ipswich spielte Novoa, der bei RB zu den Wechselkandidaten zählt, jedoch linker Verteidiger.

Rechtes Glied der Viererkette war derweil ein Spieler, der vor zwei Jahren mit ganz anderen Hoffnungen und für eine ganze andere Position nach Leipzig gekommen war: Ilaix Moriba. Der 20 Jahre alte Mittelfeldakteur, der 2021 mit vielen Vorschusslorbeeren vom FC Barcelona kam und in den vergangenen beiden Saisons zum FC Valencia ausgeliehen war, steht zum Verkauf.

Dennoch durfte Moriba im Rahmen des Trainingslagers in Südtirol bei zwei Tests mitmischen: Gegen Udinese Calcio (1:2) für eine Halbzeit als halbrechter Zehner - und gegen Ipswich eben als rechter Verteidiger. Und das wohl eher, weil bei zwei Tests nacheinander mit jeweils einer komplett neuen Formation die Außenverteidiger-Posten vakant waren.

Moriba stellte sich der Herausforderung und agierte trotz einiger Defizite im Kerngeschäft eines Verteidigers insgesamt solide. "Ilaix hat das gut gemacht", lobte Rose den Guineer, der auch die spanische Staatsbürgerschaft besitzt und noch vor gut zwei Jahren als Zögling der Kaderschmiede La Masía beim FC Barcelona als Versprechen für die Zukunft galt.

Bei mir wird es keine Trainingsgruppe zwei geben, ich werde niemanden vom Hof jagen.

Marco Rose

In Leipzig wird Moriba wohl keine Zukunft mehr haben. "Ilaix verhält sich tadellos, aber es hat sich nichts geändert gegenüber vor einigen Tagen, als ich ihn im Büro hatte und ihm gesagt habe, wie es aussieht", sagt Rose, für den es selbstverständlich ist, dass Moriba bis zu einem eventuellen Wechsel ein reguläres Kadermitglied ist. "Bei mir wird es keine Trainingsgruppe zwei geben, ich werde niemanden vom Hof jagen", betont der RB-Trainer, "aber es ist klar, dass wir auf der Sechs oder auf der Zehn herausragend besetzt sind. Ilaix macht sich fit bei uns und versucht, sich zu zeigen. Aber es wird richtig schwer für ihn."

Die Zukunft des schlaksigen Technikers liegt aller Voraussicht nach woanders als in Leipzig. Anfragen für den Mittelfeldspieler gibt es, aber konkret ist bis jetzt keine Offerte geworden. Also wird Moriba wie seine Kollegen wohl auch an diesem Montag wieder im RB-Trainingszentrum am Cottaweg antreten und seinen Job verrichten. Auch wenn die Perspektiven in Leipzig arg begrenzt sind.

Andreas Hunzinger

Das sind die Bundesliga-Trainer der Saison 2023/24