Bundesliga

Rose und Leipzig: "Wir gucken ein bisschen neidisch rüber"

Auch in den letzten drei Spielen sollen die BVB-Talente zum Zug kommen

Rose und Leipzig: "Wir gucken schon ein bisschen neidisch rüber"

Blickt "schon ein bisschen neidisch" nach Leipzig: BVB-Coach Marco Rose.

Blickt "schon ein bisschen neidisch" nach Leipzig: BVB-Coach Marco Rose. imago images

Gut zehn Minuten lang hatte Marco Rose die Fragen der Journalisten beantwortet, dann fuhr er sich mit der Hand über den Kopf. Seine Haare seien im Laufe der Jahre "nicht nur grau" geworden, sagte der 45-Jährige - einige seien ihm auch ausgegangen.

Ja, der Job auf der Trainerbank von Schwarz-Gelb ist ein fordernder. Die Erwartungen sind hoch, der Druck ist es auch, und Rang zwei, auf den der BVB auf den letzten Metern der Saison zusteuert, stellt weder Rose noch die Mannschaft zufrieden. Dennoch sagt Dortmunds Coach vor der Partie gegen den VfL Bochum, seinem 99. Bundesligaspiel als Trainer: "Ich gehöre zu einem sehr glücklichen Personenkreis, der in einem Bereich arbeitet, in dem nicht viele arbeiten dürfen."

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Das soll allerdings nicht heißen, dass sich Rose damit anfreundet, die Saison mal wieder hinter dem FC Bayern zu beschließen. Das Scheitern in einer machbaren Champions-League-Gruppe, das frühe Aus in der Europa League, mit dem FC St. Pauli ein Zweitligist als Endgegner im Achtelfinale des DFB-Pokals: All das fließt in die Saisonbewertung ein.

Ein Fazit wollte Rose bei der Pressekonferenz am Freitagvormittag zwar noch nicht ziehen - sehr wohl sagte er aber: "Wir konnten es dieses Jahr leider nicht nachweisen, dass wir im internationalen Vergleich nicht ganz so schlecht dastehen."

Talente haben wir eine Menge.

Marco Rose

Aus diesem Grund, das gab Rose offen zu, schiele er nach Leipzig. "Da gucken wir schon ein bisschen neidisch rüber", meinte Rose. Während RB im Pokalfinale von Berlin steht und in der Europa League nach dem 1:0 gegen die Glasgow Rangers beste Karten hat, sogar noch ein zweites Endspiel zu erreichen, geht es für den BVB im Saisonendspurt längst nicht mehr um Trophäen.

Was Rose auf den letzten Metern des Jahres aber noch vor hat, ist, jungen Spielern weitere Einsatzzeiten zu geben. Schon in den vergangenen Wochen durften beispielsweise Tom Rothe, Lion Semic und Jamie Bynoe-Gittens Bundesligaluft einatmen. "Talente haben wir eine Menge", sagte Rose am Freitag, unterstrich aber auch: "Der Sprung in den Männerfußball ist ein großer."

Bedeutet also: Rothe und Co. werden Zeit brauchen. Und die hat der BVB jetzt. Etwas Gutes ist das allerdings nicht.

lei

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