Bundesliga

BVB: Rose erklärt Axel Witsels Comeback in ungewohnter Rolle

BVB "wollte Dominanz ausstrahlen"

Rose erklärt Witsels Comeback in ungewohnter Rolle

Gegenseitiger Respekt: Axel Witsel und Marco Rose.

Gegenseitiger Respekt: Axel Witsel und Marco Rose. imago images/ActionPictures

Wenn Marco Rose über Dortmunds Mittelfeldstrategen Axel Witsel spricht, dann hört man den Respekt, den der neue BVB-Trainer vor dem 32-Jährigen hat, aus jedem seiner Worte heraus. Rose beeindruckte es aus der Ferne, in welchem Tempo Witsel seinen Achillessehnenriss auskurierte und wie er anschließend nach nur vier Monaten Pause bei der EM gleich wieder eine Chefrolle für Belgien übernahm. Inzwischen kennen sich Rose und Witsel auch persönlich - was der Achtung nicht abträglich war. Im Gegenteil.

"Wenn man in dem Alter von Axel mit so einer Verletzung rausgeht, dann so eine EM spielt und anschließend topfit aus dem Urlaub zurückkehrt, dann zeigt das, was für ein Profi man ist", sagte Rose nach dem 5:2-Auftakterfolg gegen Eintracht Frankfurt über den Routinier, den er durchaus überraschend als Innenverteidiger aufgeboten hatte. Erst zum zweiten Mal überhaupt in seiner Karriere spielte Witsel dort. Rose ging mit dieser Aufstellung daher durchaus ins Risiko, doch es war ein wohlkalkuliertes - das sich letztlich trotz einiger Wackler in der personell weiterhin ausgedünnten BVB-Defensive auch auszahlte.

"Wir wollten Dominanz ausstrahlen und brauchten dafür fußballerische Ruhe und Qualität am Ball", begründete Rose seine Wahl. "Es war eine Entscheidung für Axel." Und nicht gegen U-23-Akteur Antonios Papadopoulos, der in der 78.?Minute sein Bundesliga-Debüt feiern durfte - als Lohn für eine ordentliche erste Vorbereitung bei den Profis. "Papa", sagte Rose, "hat uns bis hierhin unglaublich weitergeholfen und sich richtig gut entwickelt. Ich bin froh, dass wir ihn haben."

Perspektivisch könnte es Witsel, dessen Vertrag 2022 endet, in dieser Saison durchaus schwerer haben, einen festen Platz in der Dortmunder Elf zu bekommen. Der Belgier ist keiner, der das Spiel schnell macht, sondern ein ruhiger Stratege. Das passt gerade im Mittelfeld nur bedingt zum Power-Fußball, der Rose vorschwebt. Andererseits zeigte der Auftritt gegen die Eintracht auch, wo die Gefahren der aggressiven Spielweise der Dortmunder liegen: Gelingt der Erstzugriff nicht, muss die Restverteidigung in den Umschaltmomenten des Gegners stimmen. "Wir brauchen deshalb auch ein paar Spieler, die mal drumherum schauen, ob wir die Sache unter Kontrolle haben", gab Rose am Samstag zu. Einer von ihnen könnte Witsel sein. Wenn auch nicht immer von Anfang an und in jedem Spiel.

Matthias Dersch