Die Position der Spielerseite ist seit geraumer Zeit klar. Nadiem Amiri möchte im Winter Bayer 04 verlassen. Das Motiv dafür ist offenkundig: Der frühere deutsche Nationalspieler erhält in Leverkusen kaum noch Einsatzzeit, nachdem er im Sommer seinen Wechsel zu Premier-League-Absteiger Leeds United mindestens dreimal hatte platzen lassen.
Als Konsequenz nominierte der Werksklub, der Amiri gerne noch im August abgegeben hätte, um noch eine gute Ablöse zu kassieren, den 27-Jährigen nicht für die Europa League. Und in der Bundesliga kam der vielseitige Mittelfeldspieler, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, nur 13 magere Minuten zum Zug, verteilt auf fünf Partien. Einzig beim DFB-Pokalspiel bei Drittligist SV Sandhausen (5:2) durfte der 2019 für neun Millionen Euro von 1899 Hoffenheim gekommene Akteur beginnen.
Doch darf Amiri im Wintertransferfenster den Klub nun auch wirklich verlassen? Dahinter steht zumindest ein Fragezeichen, nachdem der Spieler im Herbst intern noch als nicht unverkäuflich eingestuft wurde für den Januar.
Wir werden im Winter, Stand jetzt, keine Spieler abgeben. Sonst müssen wir welche holen.
Simon Rolfes
So erklärt Geschäftsführer Simon Rolfes nun zu der Causa Amiri: "Wir werden im Winter, Stand jetzt, keine Spieler abgeben. Sonst müssen wir welche holen." Schon zuvor hatte Trainer Xabi Alonso betont, dass er im Winter keinen Spieler aus seinem Kader verlieren möchte, um die Dreifachbelastung auch in der Rückrunde meistern zu können.
Der Hintergrund zu Leverkusens aktueller Veto-Position liegt auch im Afrika-Cup begründet, der vom 13. Januar bis 11. Februar ausgetragen wird. Wegen des Turniers könnten dem Tabellenführer gleich fünf Profis (Kossounou, Tapsoba, Boniface, Adli, Tella) fehlen - wobei Rolfes offenbar darauf hofft, dass der Aderlass durch die Abstellungen nicht so groß ausfällt. "Wer weiß, wie viele nominiert werden", fragt der Geschäftsführer rhetorisch.
Leverkusen will einen vielseitigen Stürmer verpflichten
Eine Antwort gibt es erst Ende des Jahres, wenn die Teilnehmer ihre Aufgebote bis Ende Dezember melden müssen. Und natürlich kann der Klub Amiri jetzt noch keine Freigabe erteilen. Diese hängt am Ende davon ab, wie viele Spieler Bayer abstellen muss - und welche Optionen sich noch auf dem Transfermarkt ergeben, den Bayer nach einem vielseitigen Stürmer sondiert. Treten Leverkusens fünf Afrikaner bei ihrem kontinentalen Turnier an und verpflichtet Bayer im Januar keinen neuen Spieler, bliebe die Tür für einen Winterwechsel Amiris allerdings geschlossen.