Bundesliga

Rönnow über Luthe: "Wir haben jetzt keinen Kaffee getrunken"

Däne ist neue Nummer 1 bei Union

Rönnow über Luthe: "Wir haben jetzt keinen Kaffee getrunken"

Neuer Stammkeeper bei Union: Frederik Rönnow.

Neuer Stammkeeper bei Union: Frederik Rönnow. IMAGO/Matthias Koch

Nach dem 2:1 bei RB Leipzig am vergangenen Samstag hatte Union-Trainer Urs Fischer bestätigt, was sich in den vergangenen Wochen mehr und mehr angedeutet hatte: Fredrik Rönnow ist die neue Nummer 1 des Tabellensechsten, der am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) das Schlusslicht aus Fürth empfängt.

Der Däne hatte bereits in den vergangenen fünf Pflichtspielen den bisherigen Stammkeeper Andreas Luthe ersetzt, dem der eine oder andere Fehler unterlaufen war und der seit dem 0:4 beim FC Bayern Mitte März verletzungs- und krankheitsbedingt gefehlt hatte. Am Samstag in Leipzig war Luthe zwar in den Kader zurückgekehrt, hatte aber auf der Bank Platz nehmen müssen. Am Dienstag nach dem Training, an dem die laut Klubangaben erkrankten Timo Baumgartl und Andras Schäfer nicht teilnahmen, stellte sich nun Frederik Rönnow den Fragen der Journalisten.

Frederik Rönnow über:

… die Monate als Nummer 2 hinter Andreas Luthe und seine nun erfolgte Beförderung zum Stammtorwart:

"Am Anfang war es nicht so einfach für mich. Aber so ist Fußball. Andi hat es sehr gut gemacht. Das Wichtigste ist die Mannschaft, und die funktioniert die ganze Saison sehr gut. Jetzt bekomme ich meine Chance. Ich habe ein gutes Gefühl. Ich glaube, dass ich die Chance verdient habe."

… seine Bilanz, hat Union doch mit ihm im Tor von zwölf Pflichtspielen nur das Pokal-Halbfinale bei RB Leipzig (1:2) verloren:

"Das liegt nur an mir… (lacht) Nein, wir machen es als Mannschaft super. Wie wir verteidigen ist der Wahnsinn. Ich habe nur drei, vier Bälle halten müssen. Was wir machen, ist top. So müssen wir weitermachen."

Ich bin, wer ich bin - ein ruhiger Typ

Frederik Rönnow

… die Frage, wie Luthe auf den Wechsel reagiert hat und ob es Gespräche zwischen beiden Torhütern gab:

"Das ist Fußball. Natürlich ist er nicht zufrieden. Aber ich war auch in der Situation und hatte den Respekt vor ihm. Wir haben jetzt keinen Kaffee getrunken."

… sein sehr ruhiges Auftreten und die Frage, ob er vielleicht manchmal zu ruhig ist:

"Das weiß ich nicht. Ich bin, wer ich bin - ein ruhiger Typ. Vielleicht müsste ich am Anfang in einem neuen Verein ein bisschen mehr aus mir herauskommen. Aber das ist nicht so einfach für mich."

… die Frage, ob er in der dänischen Nationalmannschaft hinter Stammkeeper Kasper Schmeichel die Nummer 2 ist oder aber die Nummer 3:

"Das ist in Dänemark nicht so wichtig, da spielt immer nur einer... Ich glaube, dass ich normalerweise die Nummer 2 bin. Ich habe in den vergangenen Jahren nicht viel Spielpraxis in Deutschland gehabt. Auch deshalb ist das jetzt so wichtig für mich, bei Union zu spielen."

… Dänemarks unumstrittene Nummer 1 Kasper Schmeichel:

"Er will alle Spiele machen. Er ist ein Top-Torwart. Natürlich hoffe ich, dass ich mehr Länderspiele bekomme. Aber Kasper ist die klare Nummer 1."

Natürlich hoffe ich nicht, dass Kasper noch die nächsten fünf, sechs Jahre spielt, aber das weiß man nie.

Frederik Rönnow über Kasper Schmeichel

… die Frage, wie er es aushält, in der Nationalmannschaft seit November 2020 nur auf der Bank zu sitzen, sogar in Freundschaftsspielen:

"Die Nationalmannschaft ist das Größte. Du kannst für dein Land spielen. Ich muss auch sagen, dass diese Gruppe, die wir haben, unfassbar ist. Wir waren im Halbfinale der EM, wir haben es auch in der WM-Qualifikation gut gemacht. Die Stimmung ist immer super da. Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen."

… seine Perspektive im Verein und in der Nationalmannschaft, da Schmeichel und Luthe je 35 Jahre alt sind:

"Ich gucke nicht so weit nach vorne. Natürlich hoffe ich nicht, dass Kasper noch die nächsten fünf, sechs Jahre spielt, aber das weiß man nie. Natürlich, ist das (Nummer 1 in Dänemark zu werden, d. Red.) ein großes Ziel. Aber ich bin realistisch und weiß, dass Kasper die klare Nummer 1 ist. Ich habe jetzt für Union fünf Spiele am Stück gemacht, früher habe ich nicht so viel gespielt. Ich muss mehr Spielpraxis bekommen."

Jan Reinold

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