Im Grunde war die Geschichte des Spiels längst geschrieben. "André Silva beendet die Eintracht-Durststrecke". Oder: "Aymen Barkok tanzt bei Frankfurts Befreiungsschlag". So hätten die Schlagzeilen lauten können - wäre da nicht Lars Stindl, der Silva und dessen Doppelpack sowie Barkok und dessen Traumtor in den Hintergrund treten ließ.
Drei Tore erzielte Stindl am Dienstagabend. Das erste nach knapp einer Viertelstunde mit einem perfekt getretenen Freistoß aus rund 25 Metern, das zweite per Elfmeter in der 90. Minute, als die Frage nach dem Sieger des Spiels längst beantwortet schien - und das dritte in der fünften Minute der Nachspielzeit.
"Am Ende war es eine absolute Willensleistung", sagte Stindl nach der Partie am "Sky"-Mikrofon. Das Spiel fand Gladbachs Kapitän "schwer einzuordnen", denn: "Wir kommen super rein und gehen in Führung. Danach machen wir es nicht mehr klug."
Die Eintracht drehte das Spiel noch vor der Pause in nur zehn Minuten und ging mit einem 3:1 in die Kabine. Auch in der zweiten Hälfte fand Gladbach lange Zeit keine Mittel. Dann aber, als David Abraham in der Schlussphase des Feldes verwiesen wurde, kippte die Partie doch noch.
Frankfurts Durststrecke hält an - Roses Lob
So blieb Frankfurt zum neunten Mal in Serie ohne Sieg. Dass auch Gladbach nach seinem fünften Dezember-Spiel noch immer auf einen Dreier warten muss, war für die Borussia am Dienstagabend selbstredend kein Thema. Das 3:3 in Frankfurt, es fühlte sich an wie ein Sieg.
Entsprechend glücklich war Marco Rose. Stindl, sagte Gladbachs Coach, sei ein "richtiger Kapitän, der vorangeht" - und seine Mannschaft, die habe mit ihrer Aufholjagd "eine außergewöhnliche Leistung" vollbracht.
