Bundesliga

FC Augsburg: Reuter will "faktenbasierte Diskussion" über Zuschauer

Augsburgs Manager regt Modifizierungen an

Reuter will "faktenbasierte Diskussion" über Zuschauer

Weiß um die Bedeutung der FCA-Fans in schwierigen Phasen des Spiels: Stefan Reuter.

Weiß um die Bedeutung der FCA-Fans in schwierigen Phasen des Spiels: Stefan Reuter. imago images

Wegen stark steigender Corona-Fallzahlen beschloss die Stadt Augsburg am Montag einen Zuschauerausschluss für die Partie gegen Leipzig. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner hat in Augsburg inzwischen die Grenze von 50 überschritten. Doch dieser Wert taugt aus Sicht des FCA nicht als allein entscheidendes Kriterium.

"Wir wünschen uns eine faktenbasierte Diskussion darüber, ob man diese Regelung modifizieren sollte", sagt Reuter im Gespräch mit dem kicker. "Die Bundesliga hat an allen Standorten gezeigt, dass sie Spiele mit Zuschauern unter Einhaltung der Hygienevorschriften sehr gut durchführen kann." Der Geschäftsführer Sport des FCA betont: "Wir sprechen ja nicht von einer Vollauslastung, sondern aktuell von 20 Prozent. Im Freien und mit großem Abstand in den Stadien ist das Infektionsrisiko deutlich niedriger als bei anderen Veranstaltungen."

Umliegende Landkreise mit einbeziehen?

Es ist bitter und extrem ärgerlich, weil wir gegen Dortmund eine herausragende Stimmung hatten.

Stefan Reuter

Eine Möglichkeit der Modifizierung besteht aus Sicht des FCA darin, nicht nur die Zahlen der Stadt, sondern auch die der umliegenden Landkreise in die Bewertung einzubeziehen. Reuter verweist auf das Heimspiel gegen Dortmund, das Ende September vor 6000 Fans ausgetragen wurde: "Nur rund 25 Prozent der Zuschauer kamen direkt aus Augsburg, der Rest aus dem Umland, wo die Zahlen teilweise deutlich niedriger sind. Man sollte deshalb nicht nur den Wert aus Augsburg heranziehen, sondern muss einen größeren Raum bewerten."

Für den FCA geht es zum einen um ausbleibende Einnahmen. 6000 Tickets, die für je 15 Euro angeboten wurden, reichen allein zwar nicht aus, um die WWK-Arena kostendeckend zu betreiben. Aber Reuter verweist auf einen anderen Aspekt: "Ohne Zuschauer zu spielen bedeutet ja auch, auf VIP- und Sponsoreneinnahmen verzichten zu müssen. Insgesamt trifft es den gesamten Fußball und auch den FC Augsburg massiv."

Die FCA-Fans und ihr Gespür für die schwierigen Momente

Zum anderen geht es Reuter um die Atmosphäre und den Heimvorteil. "Es ist bitter und extrem ärgerlich, weil wir gegen Dortmund eine herausragende Stimmung hatten", bedauert der 53-Jährige den Ausschluss des Publikums gegen Leipzig. "Es gibt schwierige Momente in einem Spiel, in denen man die Zuschauer braucht. Unsere Fans haben ein gutes Gespür dafür, wann sie die Mannschaft lautstark unterstützen müssen. Das bringt die letzten Prozent, auf die es in solchen Spielen ankommen kann. Für uns ist es natürlich ein Nachteil, ohne Zuschauer zu spielen."

Lesen Sie auch:
Zuschauer in der Bundesliga - so ist die Lage bei den 18 Klubs

David Bernreuther