Bundesliga

Augsburg: Reuter will Kevin Danso nicht "unter Preis abgeben"

Augsburgs Manager über den Wechselstreit und das Angebot aus Lens

Reuter will Danso "auf keinen Fall unter Preis abgeben"

Will den FC Augsburg verlassen: Kevin Danso.

Will den FC Augsburg verlassen: Kevin Danso. imago images/Krieger

Danso war am Donnerstag aus dem Trainingslager des FC Augsburg am Walchsee nach Hause geschickt worden, nachdem er den Verantwortlichen mitgeteilt hatte, dass er nicht mehr für den FCA trainieren und spielen könne. Der 22-Jährige will damit offenbar einen Wechsel erzwingen. "Wir werden abwarten und ihn auf keinen Fall unter Preis abgeben", sagte Reuter der "Augsburger Allgemeinen".

Der FCA-Manager bestätigte, dass eine Offerte des französischen Erstligisten RC Lens für Danso vorliegt. "Es stimmt aber nicht, dass sich das Angebot im mittleren Millionenbereich bewegt. Es ist überhaupt nicht marktgerecht", betonte Reuter. Bei welcher Summe der FCA verhandlungsbereit wäre, sagte der 54-Jährige aber nicht: "Lens müsste sehr genau wissen, wie die Marktwerte für Innenverteidiger aktuell taxiert werden. Wir hängen Spielern aber kein Preisschild um." Der französische Klub hatte kürzlich Innenverteidiger Loic Badé (21) an Stade Rennes verkauft - für kolportierte 17 Millionen Euro.

Reuter: Dansos Sinneswandel "überraschend und sehr schade"

In den ersten Tagen des Trainingslagers am Walchsee hatte Danso auf dem Platz einen guten und engagierten Eindruck gemacht. Der Sinneswandel des Österreichers kam aus Sicht von Reuter deshalb "überraschend und ist sehr schade". Allerdings soll Danso dem FCA schon vor einiger Zeit mitgeteilt haben, dass er nach der Leihe zu Fortuna Düsseldorf nicht mehr nach Augsburg zurückkehren, sondern den Verein verlassen möchte. Das Vertrauensverhältnis zwischen dem Eigengewächs und seinem Klub wirkt nachhaltig beschädigt.

Durch die Ausfälle von Felix Uduokhai (Olympia) und Reece Oxford (Meniskusverletzung) ergaben sich für Danso allerdings gute Chancen zu spielen - zumindest vorübergehend. Der Verteidiger sieht sich in der Rolle des Platzhalters und befürchtet, zum Saisonstart wieder in die zweite Reihe zu rutschen. Ein Profi, der sich selbst als Bundesliga-Stammkraft sieht, sollte so eine Chance allerdings ergreifen statt zu bocken.

Wir haben in der Vergangenheit oft Spieler geschützt, weil wir Unwahrheiten unkommentiert ließen. Das werden wir nicht mehr tun.

Stefan Reuter

Dansos Vertrag beim FCA läuft noch bis 2024. Er sei nicht suspendiert oder ausgeschlossen, sondern müsse wieder in die Spur kommen, meinte Reuter. Dass Danso nach Hause geschickt wurde, sei auch eine Lehre aus früheren Fällen mit wechselwilligen Profis, die das Binnenklima störten: "Wir haben in der Vergangenheit oft Spieler geschützt, weil wir Unwahrheiten unkommentiert ließen. Das werden wir nicht mehr tun."

David Bernreuther

Das sind die Bundesliga-Sommerneuzugänge 2021/22