Bundesliga

Reuter über Rekordtransfer Pepi: "Ich denke an Lewandowski"

Augsburgs Sportchef bremst Erwartungen an 18-jähriges Sturmjuwel

Reuter über Pepi: "Nicht zu viel aufhalsen - ich denke an Lewandowski"

Erster Tag beim FCA: Ricardo Pepi mit Sportchef Stefan Reuter.

Erster Tag beim FCA: Ricardo Pepi mit Sportchef Stefan Reuter. imago images/Krieger

Die Begeisterung im Umfeld ist immens, ein frenetischer Empfang der Fans blieb Pepi aufgrund der aktuellen Situation aber verwehrt. Nur wenige Minuten nach der offiziellen Verkündung des Transfers lief der 16-Millionen-Euro Neuzugang erstmals auf dem Trainingsplatz des FCA auf. Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter sprach indes über ...

... das Ausstechen von Mitbewerbern: "Es freut uns sehr, dass er sich für den FC Augsburg entschieden hat, erst recht gegen zahlreiche namhafte Mitbewerber. Da ist es umso bewundernswerter, dass der Spieler und sein Berater die sportliche Perspektive am höchsten bewertet haben. Als wir gespürt haben, wir haben die Chance, haben wir Gas gegeben. Dafür sind wir bekannt, dass wir schnell handeln können, wenn eine Tür aufgeht - und es eiskalt ausgenutzt. Wir haben auch in der Vergangenheit gezeigt, dass wir bereit sind, in junge Top-Talente zu investieren. Das ist jetzt bei Pepi wieder der Fall. Wir haben viele gute Beispiele anführen können, die ihn davon überzeugt haben, dass er sich für den FC Augsburg entscheidet. Wir haben sehr talentierte Spieler, die sich gut entwickelt haben wie aktuell Felix Uduokhai, Reece Oxford, Niklas Dorsch, Arne Maier, Robert Gumny oder Iago. Das ist eine ganze Bandbreite an interessanten Spielern, die den Weg hier in Augsburg eingeschlagen haben."

... die Vertragslaufzeit bis 2026 und das Gehalt: "Wir haben im Vorfeld klar kommuniziert, dass der Transfer für uns gar nicht anders möglich ist. Natürlich hilft es auch, dass so ein Spieler, wenn er aus der MLS kommt, bei uns noch ins Gehaltsgefüge passt. Das ist für uns elementar wichtig."

... über die Rolle des US-amerikanischen FCA-Investors David Blitzer: "Wir kennen den Spieler seit Jahren. David Blitzer hat operativ mit dem Transfer nichts zu tun. Aber wir haben natürlich dem Spieler und dem Berater erzählt, dass bei uns ein amerikanischer Gesellschafter eingestiegen ist. Das gibt ihnen sicher auch ein gutes Gefühl und sorgt für Vertrauen, hilft also sicher."

... die hohe Erwartungshaltung: "Wir dürfen nicht zu viel Druck auf einen 18-Jährigen machen. Der kommt in ein neues Land, in eine neue Liga. Wir freuen uns sehr, er macht auch einen super positiven Eindruck. Wir dürfen ihm aber jetzt nicht zu viel aufhalsen. Es gibt ganz andere Spieler, die auch ihre Eingewöhnungszeit gebraucht haben. Ich denke an Robert Lewandowski, als er nach Deutschland kam, oder auch an Reece Oxford, der hat bei uns eine gewisse Zeit gebraucht, bis er sein Potenzial voll zeigen konnte. Wie gesagt, er ist 18 und hat jetzt keine sechs Wochen Vorbereitungszeit. Wir haben aber gespürt, er will den Wechsel unbedingt jetzt im Winter."

... über die Situation im Angriff nach nur 17 Toren in der Hinrunde: "Das hat die Analyse der Hinrunde ja ergeben, dass uns vorne ein Stück weit die Durchschlagskraft und Qualität gefehlt hat, natürlich auch aufgrund von Verletzungen. Wir hatten eigentlich nie unsere ganze Mannschaft am Start, viele Stürmer hatten Probleme. Klar, der Konkurrenzdruck wächst jetzt, wir haben mit ihm zusätzliche Qualität hinzugeholt. Er hat in der MLS letzte Saison 13 Tore gemacht und zwei vorbereitet, in der Nationalmannschaft in sechs Spielen drei Tore und drei Assists geliefert. Das sind beeindruckende Zahlen. Aber das heißt nicht, dass er das am ersten Tag hier abliefert. Wir trauen ihm sehr viel zu und investieren da auch in langfristige Werte."

Aufgezeichnet von Moritz Kreilinger

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