Bundesliga

FCA-Manager Reuter sieht Qualität - Coach Weinzierl wirbt um Geduld

Augsburg: Verpatzter Start, schwierige Aufgaben

Reuter sieht Qualität, Weinzierl wirbt um Geduld

Augsburgs Trainer Markus Weinzierl (l.) mit Manager Stefan Reuter.

Augsburgs Trainer Markus Weinzierl (l.) mit Manager Stefan Reuter. imago images/Krieger

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Drei Spiele, ein Punkt, 1:8 Tore, Platz 17. Vor allem die beiden Heimpleiten gegen Hoffenheim (0:4) und Leverkusen (1:4) gaben zu denken, auch wenn die Ergebnisse jeweils erst in der Schlussphase deutlich wurden. "Natürlich sind wir enttäuscht über die zwei Niederlagen, vor allem über die Art und Weise, wie wir die Gegentore kassiert haben", sagt Weinzierl. Eigentore, individuelle Aussetzer und naives Verhalten im Kollektiv machten es dem Gegner leicht.

Fehler, die es schleunigst abzustellen gilt. Fehler, die möglicherweise auch auf einen Mangel an Erfahrung zurückzuführen sind. Mit Niklas Dorsch (23), Arne Maier (22), Andi Zeqiri (22) sowie den Perspektivspielern Frederik Winther (20), Lasse Günther (18) und Keeper Daniel Klein (20) holte der FCA Neuzugänge, die sich in der Bundesliga erst noch beweisen und in ihre Rollen wachsen müssen.

Weinzierl: "Dann wirst du früher oder später belohnt"

"Wir gehen den Weg der jungen Talente. Denen musst du auch Fehler zugestehen und Zeit geben, dann wirst du früher oder später belohnt", sagt Weinzierl. Der Trainer wirbt daher um Geduld und eine realistische Erwartungshaltung: "Wir haben fast mit dem letzten Atemzug die Liga gehalten. Jetzt wollen wir mutiger agieren und haben uns für einen Weg mit ganz jungen Spielern entschieden. Das ist ein Prozess und geht nicht von heute auf morgen."

Auch Reuter sieht die hohe Fehlerquote in der Defensive als wesentlichen Grund für den verpatzten Start. Generelle Zweifel am Kader hat er nicht. "Wir sind absolut von unserer Qualität überzeugt. Wir haben spielerisch ein höheres Potenzial im Kader als in vorherigen Jahren", betont der Manager. Doch allein darauf dürfe man sich nicht verlassen, mahnt Reuter: "Trotzdem müssen wir die Reihenfolge beachten und zuerst das zeigen, was den FCA ausmacht: gutes, kompaktes Verteidigen und schnelles Umschalten."

Beides war in den ersten drei Partien ungenügend. Auch weil zu viele Spieler nach einem komplizierten Sommer noch keine optimale Fitness und keinen idealen Rhythmus hatten. Reece Oxford und Iago verpassten wegen Verletzungen weite Teile der Vorbereitung, Maier kämpft nach zwei Turnieren (U-21-EM, Olympia) mit muskulären Problemen, auch Felix Uduokhai kehrte erst kurz vor Saisonstart von Olympia zurück. Reuters Auftrag für die Länderspielpause ist deshalb klar: "Es gilt, sich eine Top-Verfassung zu erarbeiten. Wir brauchen eine intensive Spielweise, um unser Spiel durchzubringen."

Reuter: "Du musst gegen die Situation ankämpfen"

Zudem fehlten wichtige Stützen: Kapitän Jeffrey Gouweleeuw verpasste wegen Adduktorenproblemen zwei Ligaspiele, Stellvertreter Alfred Finnbogason sogar alle drei. Der Isländer fühlt sich nach einem Tor im Test gegen Heidenheim (2:1) bereit für die Bundesliga. Mit der Partie bei Union Berlin und dem Heimspiel gegen Gladbach stehen nach der Länderspielpause zwei weitere schwierige Aufgaben bevor. Gelingt kein Sieg, steckt der FCA schnell wieder im Keller fest. "Du musst gegen die Situation ankämpfen", sagt Reuter, "das geht nur gemeinsam und mit Fleiß." Und mit weniger Fehlern als in den ersten drei Partien.

David Bernreuther

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