Bundesliga

Stefan Reuter: "Eine Verschiebung wäre zu unseren Lasten"

Warum Augsburg am Pokaltermin gegen Leipzig festhalten will

Reuter: "Eine Verschiebung wäre zu unseren Lasten"

Lehnt eine Verschiebung des Pokalspiels gegen Leipzig ab: FCA-Manager Stefan Reuter.

Lehnt eine Verschiebung des Pokalspiels gegen Leipzig ab: FCA-Manager Stefan Reuter. imago images

Am Montag brachte der FCA seine Argumente vor dem DFB-Spielausschuss vor, Vertreter von RB Leipzig wurden ebenso angehört. Mit einer Entscheidung rechnet Reuter am Dienstag, er sieht die Argumente aber auf Seiten des FCA: "Wir gehen davon aus, dass wir am 22. Dezember gegen Leipzig spielen."

Spiele von Bayern und Leverkusen bereits verschoben

Die Leipziger begründen ihren Vorstoß damit, dass der FC Bayern mit Hinweis auf die Sonderbelastung durch das Champions-League-Sonderturnier im Sommer sein Zweitrundenspiel auf den 13. Januar verlegen durfte. Auch Bayer Leverkusen erwirkte in der Folge eine Verschiebung. Die Gegner Holstein Kiel und Eintracht Frankfurt stimmten jeweils zu. Anders der FCA.

Reuter begründet das Nein vor allem mit dem engen Terminplan und der hohen Belastung im Januar. Während Augsburg im Dezember inklusive Pokal fünf Spiele hat, sind es im Januar allein in der Liga sechs Partien. "Wir haben im Januar ohnehin ein enorm straffes Programm. Mannschaften wie der FC Augsburg haben nicht den Kader, um sieben Spiele in einem Monat zu spielen", sagt Reuter: "Eine Verschiebung wäre zu unseren Lasten, darum konnten wir nicht zustimmen. Die Problematik würde sich dann umkehren und das wollen wir nicht."

"Das ist dann auch keine Wettbewerbsgleichheit mehr."

In den ersten Wochen des neuen Jahres stehen für den FCA wichtige Duelle mit den direkten Konkurrenten Köln, Stuttgart, Bremen und Union Berlin an. "Diese Mannschaften hätten uns gegenüber dann einen Wettbewerbsvorteil, weil sie im Januar kein Pokalspiel hätten", argumentiert Reuter. Zudem könne Leipzig nach Beginn der Winter-Transferperiode frisch verpflichtete Neuzugänge einsetzen: "Das ist dann auch keine Wettbewerbsgleichheit mehr."

Zusätzlich spielt der späte Zeitpunkt der Leipziger Anfrage eine Rolle. RB sei am 7. Dezember mit dem Wunsch nach einer Verschiebung auf den FCA zugekommen, so Reuter. Die Auslosung der zweiten Pokalrunde fand am 8. November statt. "Es heißt in den Statuten, dass man unmittelbar nach der Terminierung Einspruch einlegen müsste", sagt Reuter. "Beim FC Bayern stand die Verlegung am 13. November fest. Wir haben jetzt den 14. Dezember." Inzwischen habe der FCA auf Basis des Spielplans längst Pläne zur Belastungssteuerung und zu freien Tagen gemacht.

FCA will erhöhte Belastung vermeiden

Zwischen den Verantwortlichen von FCA und RB flogen in der Vergangenheit immer wieder Giftpfeile. Doch die Vorgeschichte spiele jetzt keine Rolle, versichert Reuter: "Es ist überhaupt kein böser Wille von unserer Seite. Wir machen das nicht, um schikanös zu reagieren. Es geht einzig und allein um die Kurzfristigkeit, die enorme Belastung und die Risiken, die damit verbunden sind."

Gegen die Entscheidung des DFB-Spielausschusses können beide Vereine Beschwerde einlegen. Bei einer Ablehnung der Verlegung zog RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff am Wochenende einen Gang vor das Bundesgericht in Betracht. Fällt die Entscheidung gegen Augsburg, schließt auch Reuter eine Klage nicht aus: "Wir machen uns sicher Gedanken, wie wir reagieren würden."

David Bernreuther