Bundesliga

Reus kritisiert: "Wir haben den Ball keine 20 Sekunden in unseren Reihen"

Was dem BVB-Kapitän zu denken gibt

Reus kritisiert: "Wir haben den Ball keine 20 Sekunden in unseren Reihen"

Sieht Klärungsbedarf: Marco Reus.

Sieht Klärungsbedarf: Marco Reus. Getty Images

Der erste Gedanke von Marco Reus ging zurück an ein Spiel, das sich in Beton-Geschichte der Dortmunder Arena verewigt hat. Im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Malaga drehte der BVB die Partie gegen die Spanier durch Treffer in der 91. und 92. Spielminute noch zu eigenen Gunsten, lauter als beim 3:2-Siegtreffer durch Felipe Santana war es vielleicht nie wieder.

"Jetzt haben wir mal erlebt, wie das ist", sagte Reus nach den drei Bremer Treffern in der 89., 93. und 95. Spielminute, die aus einem vermeintlich sicheren Heimsieg und dem perfekten Saisonstart einen bitteren Rückschlag für den BVB machten und im Stadion dieses Mal fassungslose Stille hervorriefen: "Das ist für uns alle ein Schock gewesen. Es ist unerklärlich. Das darf uns nicht in der Art und Weise passieren."

Unverdient war die Niederlage allerdings trotz des denkwürdigen Zustandekommens nicht, dafür kam auch in den 88 Minuten vorher viel zu wenig vom BVB. "Wir haben keinen guten Fußball gespielt", findet Reus: "Bremen war über 90 Minuten besser in der Spielanlage. Das muss uns zu denken geben, dass wir spielerisch keine Möglichkeiten gefunden haben, eine Dominanz aufs Spielfeld zu bringen." Sein Team habe "die Bälle zu leichtfertig" hergegeben, "wir rennen nur hinterher und haben den Ball keine 20 Sekunden in unseren Reihen".

An die "Basics" erinnern

Lesen Sie auch:

Und trotzdem dürfe so ein Szenario wie am Ende nicht passieren: "Wir führen in der 89. Minute 2:0 zu Hause. Dann musst du es über die Zeit bringen. Du musst dich an die Basics erinnern und dann einfach das Tor verteidigen." Dass nun wieder vieles in Frage gestellt wird und auch bei den Fans die schlechten Erinnerungen an die vergangenen Spielzeiten hochkommen, kann der Kapitän nachvollziehen: "Der Frust ist auch bei uns sehr groß. Wir haben uns schon etwas anderes vorgestellt. Die Art und Weise war zu einfach, wir waren zu passiv."

Bereits bei den Siegen gegen Leverkusen und Freiburg war vieles noch nicht gut, dafür stimmte da die Einstellung. "Wir haben in den drei Spielen spielerisch noch nicht überzeugt, da fehlen uns noch die Automatismen. Es läuft gerade nicht so in unsere Richtung", sagt Reus und weiß: "Wir haben in den ersten beiden Spielen ein bisschen Glück gehabt, das muss man auch sagen. Heute wurden wir dafür bestraft."

Patrick Kleinmann

Terzic ehrlich: "Wir reden von einer verdienten Niederlage"

alle Videos in der Übersicht