Die kolportierte Ablöse von 1,8 Millionen Euro und das gesparte Gehalt des Libanesen von knapp vier Millionen Euro würde einer Neuverpflichtung Raum geben. Am Dienstag hatten sich beide Klubs bereits mündlich geeinigt, der schriftliche Vollzug steht aber weiter aus.
Auf der Suche nach Ersatz ist Sportdirektor Volker Finke (63) beim FC Porto fündig geworden, wie kicker online am Mittwoch exklusiv berichtete, als Finke in Portugal verhandelte, um Innenverteidiger Henrique Sereno (26) zu verpflichten, der beim Europa-League- und Doublegewinner aufgrund hochkarätiger Konkurrenz im Abwehrzentrum (u. a. der Brasilianer Maicon, der Portugiese Rolando und der ArgentinierOtamendi) nur Ersatz ist. Der Spieler ist bereits in Köln und unterzieht sich am Donnerstag dem obligatorischen Medizincheck.
Die Konditionen für den Deal sind günstig: Sereno, der auch außen verteidigen kann und einst bei Vitoria Guimaraes mit FC-Kapitän Pedro Geromel (25) die zentrale Abwehr bildete, kann für etwa 300 000 Euro ausgeliehen werden, würde inklusive Gehalt nicht einmal die Hälfte des Geldes aufzehren, das der Mohamad-Deal freisetzt.
Damit wäre die Voraussetzung geschaffen, dass Stale Solbakken auch einen nötigen neuen Angreifer bekommt, und der FC seine Bemühungen um des Trainers Wunschstürmer Peter Utaka (27, Odense) oder den Berliner Rob Friend (30) wieder aufnehmen kann. Zudem sucht der FC einen linken Verteidiger. Nikolaos Spyropoulos (27, Panathinaikos) wurde angeboten. Doch kann sich der FC einen dritten Neuen leisten? Links hinten würde ohnehin nur ein Backup für Christian Eichner (28) benötigt.
Geschäftsführer Horstmann wird attackiert
Auch wenn FC-Investor Franz-Josef Wernze dies anders sieht. Dieser polterte im Kölner Stadtanzeiger, der FC müsse „die Misere auf der Linksverteidigerposition“ beheben. Vom Klub gab es keine Replik darauf, dass der Geldgeber öffentlich FC-Spieler schlechtedet. Doch der von Wernze offenbar abhängige Klub kann es sich wohl nicht leisten, es sich mit dem Investor zu verscherzen, der mehrere FC-Transfers (zum Teil) finanzierte. Darüber hinaus schoss Wernze auch FC-Geschäftsführer Claus Horstmann (46) an: "Die jetzige sportliche Leitung ist belastet durch alte Verträge aus der Ära Michael Meier und Claus Horstmann, die viel Geld kosten. Horstmann kann jetzt nicht sagen, dass er da nicht verantwortlich war." Eine Reaktion des FC blieb aus.
Einen peinlichen Fauxpas leistete sich am Dienstag Volker Finke. Er dementierte öffentlich den anstehenden Wechsel Mohamads, sprach davon, dass der Spieler nur aus familiären Gründen in den Libanon habe fliegen dürfe und nicht verkauft werden soll. Keine drei Stunden später zeigte die offizielle Klub Homepage von Al Ahli Fotos von der sportärztlichen Untersuchung Mohamads...
Rensing bricht ab

Michael Rensing brach am Donnerstag das Training ab - Euinsatz gegen den FCK fraglich. Getty Images
Michael Rensing muss um seinen Einsatz im Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Kaiserslautern bangen. Der Keeper des Tabellenletzten brach am Donnerstag das Training ab. Rensing hatte bei der Übungseinheit mit FC-Torwarttrainer Alexander Bade einen leichten Schmerz an seiner im Juli erlittenen Verletzung verspürt. Der ehemalige Schlussmann des FC Bayern München laborierte vor dem Saisonauftakt an einer schweren Knieprellung und einer Zerrung des linken Innenbandes, die er sich im Test gegen den FC Arsenal zuzog.
Stephan von Nocks