Bundesliga

Reis: "Hohe Leipziger Qualität" - und eine kleine Lücke

Intensive Arbeit am Torabschluss beim Aufsteiger

Reis: "Hohe Leipziger Qualität" - und eine kleine Lücke

Mit dem VfL Bochum in Leipzig: Cheftrainer Thomas Reis

Mit dem VfL Bochum in Leipzig: Cheftrainer Thomas Reis imago images/RHR-Foto

Das Programm war nicht von Pappe für einen Aufsteiger: Erster Spieltag in Wolfsburg, ein Champions-League-Teilnehmer. Dritter Spieltag in Köln, gegen eine wiedererstarkte Mannschaft, der Trainer Steffen Baumgart neues Leben eingehaucht hat. Fünfter Spieltag in München, weitere Ausführungen über die Qualität des Gegners erübrigen sich.

Dementsprechend schlimm liest sich die Auswärtsbilanz von Aufsteiger VfL Bochum. Drei Niederlagen, 1:10 Tore, das hört sich erst mal verheerend an. Der genaue Blick aber zeigt, dass sich der Aufsteiger insgesamt sehr ordentlich präsentiert hat, die Partie in München (0:7) mal ausgeklammert. Denn in Wolfsburg hielt der VfL sehr gut mit, war auch in Köln unterm Strich nicht deutlich unterlegen.

RB Leipzig zählt für Thomas Reis zu den sechs oder sieben Klubs in der Bundesliga, die für den VfL eigentlich außer Reichweite sind. "Wenn wir da was holen wollen", so der Bochumer Trainer, "dann muss für uns alles passen."

Die Startelf

Anzunehmen, dass Reis die gleiche Startelf beginnen lässt wie zuletzt gegen den VfB Stuttgart, als sich die Bochumer trotz umgebauter Viererkette defensiv sehr kompakt zeigten und dem VfB praktisch keinen ernsthaften Abschluss erlaubten.

Die Innenverteidigung dürften wieder Armel Bella Kotchap und Erhan Masovic bilden, der seinen Job gegen Stuttgart trotz fehlender Matchpraxis sehr solide erledigte, unaufgeregt und souverän.

Der Matchplan

Und wo ist der Ansatz, den Sachsen beizukommen, die bisher alle fünf Pflichtspiele gegen Bochum gewannen? "Im Gegenpressing", so Reis, "sind die Leipziger sehr gut, sie pressen meist hoch. Das heißt natürlich auch, dass es ab und zu Räume für den Gegner gibt, die wollen wir mit unserem Umschaltspiel nutzen."

Der Matchplan beinhaltet also, wie bewährt, schnelle Attacken über die Außen. Gerrit Holtmann zeigte zuletzt ansteigende Form, Christopher Antwi-Adjei, auf der rechten Seite eingesetzt, lieferte gegen Stuttgart sein bisher bestes Spiel im Bochumer Trikot.

Ein paar "Anlaufschwierigkeiten" hat Reis beim nächsten Gegner ausgemacht, räumt aber auch ein: "Beim 6:0 gegen Hertha hat man ja gesehen, was die Mannschaft drauf hat. Wir treffen auf eine sehr hohe individuelle Qualität."

Klare Vorgabe für seine eigene Mannschaft: "Wir müssen vorne effektiver werden. Wir kommen in den Strafraum des Gegners und haben Abschlüsse, das hat man gegen Hertha und Stuttgart gesehen. Aber am Torabschluss müssen wir weiter arbeiten, das ist klar."

Cristian Gamboa ist in Leipzig natürlich noch kein Thema, doch es gibt positive Nachrichten vom Rechtsverteidiger, der am Ellbogen operiert wurde. "Er wird langsam wieder ins Mannschaftstraining einsteigen", kündigte Reis an, "aber es reicht natürlich noch lange nicht für einen Platz im Spieltagskader."

Oliver Bitter

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