Real-Coach Carlo Ancelotti, in La Liga mit seinem Team jüngst nur mit einem 1:1 gegen Außenseiter Girona zur Stelle, setzte seinen Torgaranten Benzema zum Abschluss dieser Champions-League-Gruppenphase zwar auf die Bank, ging die Aufgabe gegen die bereits als Letzter feststehenden Mannen von Celtic aber dennoch ernsthaft an. Alaba, Kroos oder auch Modric spielten von Anfang an - mussten allerdings feststellen, dass die Schotten frech begannen und sehr hoch pressten.
Glasgows Trainer Ange Postecoglou, der in der heimischen Liga ein 3:0 beim FC Livingston notiert hatte, gefiel das sicherlich. Dennoch wurde der 57-Jährige im Verlauf der ersten 45 Minuten dann auch immer öfter kopfschüttelnd gesehen, was mehrere Gründe hatte.
Elfmeter hier, Elfmeter da - Elfmeter auch noch dort
Einerseits nutzten Spieler wie Furuhashi, der vorbei schoss (13. Minute) und an Keeper Courtois verzweifelte (26.), sehr gute Chancen aus dem Spiel heraus nicht. Dann packte der 23-jährige Deutsche und gebürtige Berliner Jenz den blockenden Arm aus, verursachte einen Strafstoß und indirekt auch das 0:1. Denn Routinier Modric verwandelte eiskalt vom Punkt und stieg damit zum ältesten Elfmetertorschützen der CL-Historie auf (37 Jahre, 54 Tage).
Champions League, Gruppe F
Doch damit noch nicht genug aus Sicht von Celtic-Coach Postecoglou: Auch O'Riley verursachte in Abschnitt eins noch einen Handelfmeter, diesen verwandelte Rodrygo ebenfalls sicher zum 2:0 (21.). Und weil dann Glasgow auch einen Strafstoß bekam (Foul von Mendy an Abada), bei diesem aber Juranovic an Courtois scheiterte (35.), war der gebrauchte Abend bereits hier komplett. Immerhin konnten sich die Gäste aus den früheren englischen Nationaltowart Hart verlassen, der etwa weitere Gegentreffer und auch Tore aus dem Spiel heraus gegen Rodrygo (19.) sowie Asensio (33.) verhinderte.
Real baut deutlich aus - und Celtic gelingt der schöne Ehrentreffer
In den zweiten 45 Minuten sprühten die Königlichen im gut besuchten und seit einiger Zeit umgebauten Santiago Bernabeu dann vor Spielwitz, zeigten starke Aktionen und zeigten auf, warum ihnen dieser Wettbewerb so sehr am Herzen liegt.
Mit einem herrlichen Volley nach toller Carvajal-Vorlage stellte Asensio zunächst das 3:0 her (51.), ehe Vinicius Junior einen überragenden Assist von Fede Valverde nur noch einschieben brauchte - 4:0 (61.). Fede Valverde war es dann auch, der nach ebenfalls toll herausgespieltem Angriff ebenfalls via Direktabnahme das 5:0 markierte (71.). Das fünfte Tor, der fünfte unterschiedliche Name in der Schützenliste an diesem CL-Abend! Auf noch mehr Treffer spielte Real zudem, auch weil Ancelotti noch den zuletzt angeschlagenen Weltfußballer Benzema brachte - dieser aber kein Glück beim Abschluss hatte (74.). Vielmehr gelang Celtic-Joker Jota mit einem direkt verwandelten Freistoß in den linken Winkel der verdiente Ehrentreffer zum 1:5-Endstand (84.).
Real Madrid, das sich mit diesem klaren Resultat noch den Gruppensieg vor den ebenfalls fürs Achtelfinale qualifizierten Leipzigern (4:0 bei Schachtar Donezk) sicherte und zudem Coach Ancelottis Marke feierte (103. CL-Sieg als Trainer, damit zieht er an ManUnited-Legende Sir Alex Ferguson vorbei auf Platz eins), gastiert als nächstes in La Liga bei Rayo Vallecano am kommenden Montag (21 Uhr). Die Glasgower, die sich in der Königsklasse mutig verkauft hatten und dennoch Letzter wurden, empfangen derweil Dundee United am Samstag ab 16 Uhr.