Bundesliga

Probleme mit Büskens auf der Bank? Kramer: "Im Gegenteil"

Enttäuschte Schalker Fan-Reaktionen spornen neuen Chefcoach an

Probleme mit Büskens auf der Bank? Kramer: "Im Gegenteil"

Der neue Chef auf Schalke: Frank Kramer.

Der neue Chef auf Schalke: Frank Kramer. AFP via Getty Images

Auf dem Podium saß er gar nicht mit dabei, doch der Name fiel dennoch häufig. Dass S04 eine Weile brauchte, um einen neuen Trainer zu finden, lag wohl auch an den großen Fußstapfen, die Mike Büskens hinterlassen hat - der Aufstiegstrainer, die Schalke-Ikone. Keine leichte Nachfolge. Oder?

"Ich sehe da kein Problem, im Gegenteil", sagte Kramer. "Ich bin froh, Mike an meiner Seite zu haben, er kennt und lebt den Verein. Ihn braucht man nicht befördern. Er kann mir viel helfen und der Mannschaft viel helfen." Die Gespräche mit Büskens seien "sehr gut" gewesen. "Wir kennen uns schon lange, sind beide Teamplayer. Er ist ein ganz wichtiger Partner für mich, genauso wie Gerald Asamoah."

Womöglich komme sogar noch eine Ergänzung dazu, sagte Kramer, der einen Vertrag bis 2024 unterschrieb. Neben Büskens und Asamoah gehören auch noch Co-Trainer Matthias Kreutzer und Torwarttrainer Simon Henzler zum Staff.

Dass Kramer auf Büskens folgt, liegt aber sehr wohl an der Art und Weise des neuen Cheftrainers auf Schalke, daran ließ Sportdirektor Rouven Schröder keinen Zweifel. "'Buyo' hat uns zum Aufstieg geführt. Wir wollten den Trainer haben, der auch diesen Austausch eingeht." Kramer beschrieb Schröder als "Teamplayer mit Leadership, der aber auch Dinge zulässt, Experten um sich schart. Ich weiß, wie er arbeitet: empathisch, demütig. Weniger reden und mehr machen, dafür steht Frank", so der Sportdirektor, der den Kontakt zu Kramer - sie arbeiteten schon bei der SpVgg Greuther Fürth zusammen - nie verloren hat.

Klare Mission für Kramer

Kramers Mission ist klar: "Es geht nur um den Klassenerhalt", stellte Sportvorstand Peter Knäbel klar. Das will der neue Coach mit Fußball erreichen, "der zu Schalke passt: leidenschaftlich. Wir wollen mutig, aber auch stabil und aktiv sein." Genauso müsse man in der Bundesliga aber auch "anpassungsfähig" sein. Was Kramer damit gemeint haben dürfte: Die Tage, an denen Schalke im Oberhaus meist als Favorit in die Partien ging, sind erstmal gezählt. Der Aufsteiger S04 wird sich gegen die Topteams unterordnen und ihnen das Spiel überlassen müssen.

Ortega Moreno und Krauß in aller Munde

Am Kader wird aber natürlich noch nachjustiert. Einen Torwart braucht Schalke noch auf alle Fälle: Stefan Ortega Moreno, mit dem Kramer in Bielefeld zusammenarbeitete, wäre ein geeigneter Kandidat, sowohl Kramer als auch Schröder äußerten sich äußerst wohlwollend über den Schlussmann. Genauso wie über den Ex-Nürnberger Tom Krauß, der als Kandidat auf Schalke gilt. Kramer kennt den Leipziger ("Er würde uns gut zu Gesicht stehen") von seiner Zeit als Junioren-Auswahltrainer beim DFB.

Frank Kramer, new coach of German first division Bundesliga football club Schalke, laughs during a press conference in Gelsenkirchen, western Germany, on June 7, 2022. (Photo by Ina FASSBENDER / AFP) (Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Negative Reaktionen "spornen mich an": Kramer-PK im Video

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Dass die Personalie Kramer im Schalker Fan-Umfeld nicht die große Euphorie entfachte, damit weiß er umzugehen. Die Reaktionen ärgern ihn nicht,  sondern "das spornt mich an. Das muss man als Herausforderung sehen. Die Situation ist mir nicht unbekannt, ich musste mir immer alles hart erarbeiten. Ich bin eher der Arbeiter, der die Ärmel hochkrempelt." "Nicht gewundert" hätten Schröder die teils harschen Reaktionen der Fans im Internet. "Da ziehen wir noch mehr Energie raus, wir werden unseren Weg nicht verlassen."

Viel überlegen musste Kramer übrigens nicht, nachdem Schröder ihn kontaktiert hatte. "Der Austausch hat sich intensiviert, es ist eine gemeinsame Idee entstanden. Ich habe nicht lang gebraucht. Sondern eher ganz kurz."

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