2. Bundesliga

Präsidenten-Wahl beim HSV gerät zur Farce

Zweite Jansen-Amtszeit, weil der Beirat Gegenkandidat Bester streicht

Präsidenten-Wahl beim HSV gerät zur Farce

Dass Amtsinhaber Marcell Jansen beim HSV in eine zweite Amtszeit gehen wird, steht bereits vor der Präsidentenwahl fest.

Dass Amtsinhaber Marcell Jansen beim HSV in eine zweite Amtszeit gehen wird, steht bereits vor der Präsidentenwahl fest. imago images

Aus dem Trainingslager des HSV in Grassau (Chiemgau) berichtet Sebastian Wolff

Denn sie ist nichts anderes als die Entscheidung zugunsten von Marcell Jansen, bevor die Wahl am 7. August überhaupt stattfindet. Der 35-Jährige geht in eine zweite Amtszeit - weil Gegenkandidat Marinus Bester gestrichen wurde.

Der 52-jährige frühere Mittelstürmer ist ein Ur-HSVer mit bewegter Vergangenheit im Klub, war nach seiner Profikarriere Pressesprecher, Teammanager und Co-Trainer. Jetzt hatte sich Bester mit der ehemaligen Paralympics-Siegerin Edina Müller und dem Volkswirt Philipp Wenzel als Team beworben, um im kommenden Monat gegen Jansen anzutreten. Den HSV-Mitgliedern hätten sich damit nicht nur zwei verschiedene Teams, sondern durchaus auch unterschiedliche Ansätze zur Abstimmung geboten. Der HSV-Beirat aber ließ das "Team Bester" nicht zu. In der Erklärung heißt es lediglich: "Einige Bewerberinnen und Bewerber haben ihre Bewerbung an bestimmte Bedingungen geknüpft. Dem Beirat obliegt es jedoch weder, diese Bedingungen zu bewerten, noch, diese Rahmenbedingungen zu ermöglichen. Eine Zulassung zur Präsidiumswahl war daher in diesen Fällen nicht mehr möglich. Nachfragen zu einzelnen Bewerbungen sowie zu Nicht-Zulassungen werden nicht beantwortet."

Das bedeutet: Die nun offizielle Einzelwahl ist faktisch eine Farce: Für das Amt des e.V.-Präsidenten ist einzig Ex-Nationalspieler Jansen zugelassen, für das Amt des Schatzmeisters dessen "Team-Mitglied" Michael Papenfuß. Einzig um das Amt des zweiten Vize-Präsidenten gibt es ein Duell, zwischen Vereinslegende und Jansen-Partner Bernd Wehmeyer sowie Dr. Ralph Hartmann. Der Präsident aber steht bereits vor der Wahl fest.