2. Bundesliga

Poreba: Neue Rolle - neue Perspektive?

HSV-Coach Baumgart passt das System an, die Lens-Leihgabe profitiert davon

Poreba: Neue Rolle - neue Perspektive?

Lukasz Poreba verbuchte zwei Assists für den HSV.

Lukasz Poreba verbuchte zwei Assists für den HSV. IMAGO/Lobeca

Ganz und gar neu war die Variante mit einem zweiten defensiver denkenden Mittelfeldspieler im Zentrum nicht, sie half aber deutlich sichtbar, Räume zu schließen. "Das 4-2-3-1 gegen den Ball tut uns gut", sagt Kapitän Sebastian Schonlau, "wir waren sehr kompakt, hatten eine sehr gute Absicherung." Auch Jonas Meffert, in der Vergangenheit zumeist der alleinige Sechser, verrät: "Wir haben uns sehr wohl und sicher auf dem Platz gefühlt." Hinzu kam beim 4:0-Erfolg am Wochenende in Braunschweig: Weil auch Ludovit Reis bei eigenem Ballbesitz immer wieder aus der Rechtsverteidigerposition vorrückte, hatte der HSV im Mittelfeldzentrum immer ein deutliches Übergewicht, ließ so fast gar keine der gefürchteten Braunschweiger Umschaltaktionen zu. Außerdem entstand aus der Zentrale Gefahr: Poreba verbuchte zwei Assists, Reis gab einen vorletzten Pass und erzielte einen Treffer.

Der leicht modifizierte Ansatz im Zentrum könnte nach dem knapp zwei Jahre praktizierten 4-3-3-System dauerhaft mehr Balance erzeugen - und auch Poreba eine neue Perspektive eröffnen. Der 24-jährige Pole hatte lange Zeit nur eine Nebenrolle in Hamburg gespielt, seine Rückkehr nach Lens schien bereits besiegelt.

Dann überzeugte er Anfang April beim 2:1 gegen Kaiserslautern als Siegtorschütze, fiel im Anschluss wegen Krankheit aus. "Er hatte es davor schon gut gemacht, deshalb war es für mich logisch, ihn zu bringen", sagt Baumgart und lobt: "Lukasz hat zwei Tore vorbereitet, weitere Möglichkeiten kreiert, also nicht viel falsch gemacht."

Weitere Ausleihe?

Hält der Mittelfeldmann den eingeschlagenen Kurs, wird er womöglich doch nochmal zum Thema für den HSV. Klar scheint: Die festgeschriebene Ablösesumme in Millionenhöhe für den bis 2027 in Frankreich gebundenen Profi ist im immer noch wahrscheinlichen Nicht-Aufstiegsfall utopisch. Zumindest aber hat er mit seiner Entwicklung auf der Zielgeraden der Saison dafür geworben, dass der HSV sich womöglich um eine weitere Ausleihe bemüht. Dass Poreba helfen kann, erst Recht in einer veränderten Ausrichtung, hat er in jedem Fall angedeutet.

Sebastian Wolff

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