2. Bundesliga

Schalkes Polter gegen St. Pauli in der Pole Position

Schalkes Torjäger lässt seinen Worten Taten folgen

Polter gegen St. Pauli in der Pole Position

Schalkes Stürmer Sebastian Polter "funktionierte" gegen Magdeburg.

Schalkes Stürmer Sebastian Polter "funktionierte" gegen Magdeburg. IMAGO/Ulrich Hufnagel

"Ich brenne immer, egal wie viel Spielzeit ich bekomme. Aber ich möchte nicht der Ersatz sein. Ich bin überzeugt von mir und möchte von Beginn an auf dem Platz stehen. Ich weiß, was ich kann. Ich habe viele Jahre auf dem Platz funktioniert": Nicht zum ersten Mal wählte Sebastian Polter in den Tagen vor dem Spiel gegen den 1. FC Magdeburg (4:3) Worte dieser Art.

Polter "funktionierte"

Da wusste er schon, dass es auf einen Einsatz hinauslaufen könnte - sein Konkurrent Simon Terodde trainierte wegen Wadenproblemen nur eingeschränkt. Und so kam es: Terodde fehlte im Aufgebot, Polter stand gegen Magdeburg am Samstag in der Startelf, zum ersten Mal in dieser Saison. Und Polter "funktionierte".

Zumindest im späteren Verlauf. Rund eine halbe Stunde lang spielte die Mannschaft zunächst einen derart unansehnlichen Murks zusammen, dass die Fans zu pfeifen begannen. 0:2 nach nicht einmal einer halben Stunde - die Gelsenkirchener steuerten geradewegs auf einen fürchterlichen Ausgang zu. Es war kein Offensivkonzept zu erkennen, die Defensive wirkte überfordert, das Mittelfeld unkreativ. Unter anderem mit einer Überarbeitung des Anlaufverhaltens erreichte die Elf fast wie auf Knopfdruck noch vor der Pause eine Leistungsexplosion, die zu beeindrucken wusste.

Einer der Protagonisten: Polter. Einen druckvollen Ballgewinn Paul Seguins veredelte der Angreifer mit einem überlegten Schuss ins Netz - der 1:2-Anschlusstreffer (40.). Zum irren Spielverlauf trug bei, dass Polter in der Schlussphase im Strafraum per Notbremse gestoppt wurde (Rot für Magdeburgs Daniel Heber) und Polter selbst antrat. Er verwandelte sicher zum 4:3.

"Mach dir keinen Kopf, du machst den Ball rein"

Seguin als eigentlich eingeteilter Schütze gab die Aufgabe ohne Murren ab, überließ Polter die Verantwortung. Seine Mitspieler, Seguin inklusive, gaben dem Stürmer aufmunternde Worte mit auf den Weg ("Mach dir keinen Kopf, du machst den Ball rein"), für Polter ein Vertrauensbeweis: "Ich bin froh, solche Teamkollegen zu haben."

Polter nutzte also seine Chance gegen Magdeburg und darf nun auf einen erneuten Einsatz am Samstag gegen den FC St. Pauli hoffen. Polter in der Pole Position: "Er ist ein Spieler, der immer brennt", sagte Thomas Reis nach dem 4:3. Schon vor dem Spiel betonte der Trainer, dass er "weiß, was ich an Sebastian habe".

Die beiden kennen sich schon aus gemeinsamen Tagen beim VfL Bochum. In der Bundesliga-Saison 2021/22 war Polter mit zehn Treffern unter Reis Bochums bester Schütze der Saison. Sicher denkt Polter auch an diese Zeit, wenn er davon erzählt, "viele Jahre auf dem Platz funktioniert" zu haben.

Toni Lieto

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