Als sich Jan Polak im ersten Saisonspiel gegen den FSV Frankfurt (1:0) einen Rippenbruch zuzog und der FCN eine Woche später mit 1:5 in Fürth unterging, schien der routinierte Tscheche für den Club unersetzlich. Fußball-Abteilungsleiter Wolfgang Wolf war nach der Derby-Pleite erschüttert, wie dramatisch sich das Fehlen des Chefs im Mittelfeld ausgewirkt habe. Einen Tag später präsentierte er mit Jürgen Mössmer vom VfR Aalen einen Neuzugang für die Sechserposition.
Dieser Jürgen Mössmer hat inzwischen Polaks Rolle inne: Als Chef im defensiven Mittelfeld. Und als Spielführer des 1. FCN. Gemeinsam mit Robert Koch bildet er die Doppelsechs. Weil Polak gegen Kaiserslautern wegen einer Gelb-Rot-Sperre fehlte, setzte Ismael auf das Duo Mössmer/Koch. Und weil der Club seitdem erfolgreich ist, sieht der Trainer derzeit keinen Grund, das zu ändern.
Er ist unser Kapitän, er ist wichtig und er wird seine Spiele machen.
FCN-Coach Ismael über Kapitän Jan Polak
Polak blieb gegen Bochum und Leipzig also nur ein Platz auf der Bank. "Jan sieht ein, dass die Mannschaft starke Leistungen zeigt", betont Ismael. "Er muss Geduld haben, irgendwann kommt der Turnaround und Jan ist wieder dran." Trotz der Reservistenrolle stärkt der Trainer dem 33-Jährigen zumindest verbal den Rücken: "Er ist unser Kapitän, er ist wichtig und er wird seine Spiele machen. Wir alle wissen, dass es im Fußball schnell gehen kann." So wie etwa beim 1:1 in Bochum, als Polak bereits nach 23 Minuten für den angeschlagenen Ondrej Celustka aufs Feld durfte. Zuletzt beim 1:0 gegen Leipzig musste er hingegen bis zur Nachspielzeit auf seine Einwechslung warten. Spannend wird, wie lange es bis zur Rückkehr des Kapitäns in die Startelf dauert.
David Bernreuther