DFB-Pokal

Pokalfinale: Eberl will endlich "Blech" in der Hand, Frankfurt nach Europa

Fifa-Referee Siebert leitet das Endspiel im Olympiastadion

Pokalfinale: Eberl will endlich "Blech" in der Hand, Frankfurt nach Europa

Wer darf ihn behalten? Markus Krösche und Max Eberl am Montag mit dem DFB-Pokal.

Wer darf ihn behalten? Markus Krösche und Max Eberl am Montag mit dem DFB-Pokal. IMAGO/Matthias Koch

Markus Krösche würde einen Frankfurter Pokalsieg nicht als "Rettung" der Saison bezeichnen wollen. "Mit dem Wort habe ich ein Problem. Wir haben in der Rückrunde der Bundesliga zu wenige Punkte geholt, aber wir waren im Achtelfinale der Champions League", betonte der Frankfurter Sportvorstand am Montag. In Leipzig ist die Sache dagegen klar. Ein Pokalsieg wäre die "Krönung" der Saison, betonte Sport-Geschäftsführer Max Eberl.

Pokalfinale in Berlin

In einem Punkt unterscheidet sich die Ausgangssituation beider Klubs grundlegend. RB ist über die Bundesliga bereits für die Champions League qualifiziert. Im Finale geht es also "nur" um die Titelverteidigung des DFB-Pokals.

Bei der Eintracht steht deutlich mehr auf dem Spiel. Die Qualifikation für die Europa League ist über die Liga sehr unwahrscheinlich. Selbst für die Conference League müsste die Konkurrenz patzen. Ein Pokalsieg dagegen bringt die Eintracht sicher nach Europa. "Wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Ausganssituation", erinnert sich Krösche. Erst der Europa-League-Sieg sicherte der Eintracht die Champions League, über die Liga sind die Hessen damals leer ausgegangen. Ob das wieder gut ausgeht, zeigt sich am 3. Juni.

Die Spezialisten unterwegs

Die Zuschauer dürften jedenfalls eine packende Partie erwarten. Denn es treffen Spezialisten aufeinander. Leipzig weist die beeindruckende Bilanz von vier Teilnahmen am Pokalfinale in den vergangenen fünf Jahren auf. Die Eintracht nahm zuletzt 2018 den DFB-Pokal mit an den Main und glänzt seit Jahren regelmäßig in (inter-)nationalen K.o-Duellen. Warum ist das eigentlich so? "Wir haben unsere Erfahrungen gesammelt und nehmen diese Spiele als Klub speziell an, machen gemeinsam etwas Besonderes daraus. Unsere Fans sind einfallsreich und reisefreudig. Das ist das, was den Erfolg von Eintracht Frankfurt ausmacht", erklärt Krösche.

Während sich die Leipziger den zweiten Pokalsieg ihrer Geschichte sichern können, kann sich die Eintracht sogar zum ersten Verfolger von Rekordtitelträger Bayern aufschwingen. Der Rückstand wäre aber auch nach dem dann sechsten Triumph noch immens. Die Münchner haben bereits 20 Siege in der Vita stehen.

Der Sportchef der Leipziger ist dagegen alles andere als versiert mit Finalspielen. Mit dem Blech in der Hand sollte es für Eberl bisher nichts werden. Gleich in seinem ersten Jahr bei RB soll sich das ändern. "Ich bin einmal deutscher B-Jugendmeister geworden", zählte der 49-Jährige seine bescheidende Titelsammlung als Spieler und Manager lachend auf. "Ich würde auch gerne mal einen Pokal in der Hand halten. Das ist der Grund, warum ich jeden Tag auf dem Bolzplatz war und warum ich jetzt jeden Tag arbeite. Wir wollen das Ding gewinnen."

Siebert: Vom Balljungen zum Spielleiter

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Daniel Siebert hat gewissermaßen schon gewonnen. Der Fifa-Schiedsrichter wird das Endspiel mit seinen Assistenten leiten. Der 39-Jährige sieht das als "Würdigung der Leistung" in dieser Saison. "Ich freue mich total, die Vorfreude ist riesig. Anders als bei Spielern ist das für uns meist ein einmaliges Erlebnis in der Karriere", sagte er. Siebert ist gebürtiger Berliner und hat daher eine besondere Beziehung zum Endspiel, wie er berichtet: "Meine erste Teilnahme war mit 16 Jahren als Balljunge, dann als Volunteer hinter den Kulissen, dann als eingeladener Gast". Und jetzt als Unparteiischer.

Bei der Veranstaltung im Roten Rathaus war neben den Mannschaftskapitänen Sebastian Rode und Peter Gulacsi unter anderem auch Eintracht-Legende Charly Körbel als Pokalbotschafter der SGE mit dabei. Nicht nur wegen Körbels vier Triumphen im Pokal können sich die Spieler etwas abschauen. 602 Bundesligaspiele und 69 Partien im DFB-Pokal absolvierte der heute 68-Jährige - nie sah er eine Rote Karte. "Ich hoffe, die Spieler nehmen sich ein Vorbild an ihm", sagte Siebert lächelnd.

Moritz Kreilinger

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