Bundesliga

Persson - vom Über- zum Unterschätzten

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Persson - vom Über- zum Unterschätzten

Der Deutsch-Italiener sagt: "Ich habe in der Vorbereitung hart gearbeitet und hoffe am Samstag auf die Belohnung." Die sollte er bekommen.

Ansonsten bleibt alles beim Alten. Schlünz wird seine "Erfolgself" nicht verändern. Somit wird auch Neuzugang Kim Madsen zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. Und Joakim Persson wird weiter als Abwehrchef fungieren. An der Position des ruhigen Schweden gibt es keine Zweifel.

Viele haben sich gewundert, als Schlünz im Oktober plötzlich mit einer Dreier- anstatt einer Vierer-Abwehrkette spielte. Und vor allem war die Überraschung groß, als er Persson zum Abwehrchef ernannte. Denn so richtig konnte der 28-Jährige zuvor im defensiven Mittelfeld nicht auf sich aufmerksam machen. Offensichtlich wurden Perssons Fähigkeiten für diese Position unterschätzt: Dank seiner Technik und Übersicht hat er sich längst etabliert.

Und darüber wundert man sich in seiner Heimat. Denn Persson genießt in Schweden nach wie vor keinen guten Ruf. In jungen Jahren galt er dort als eines der größten Talente, doch sein Wechsel 1996 zu Atalanta Bergamo erwies sich als falsch. Er spielte wenig, kam nach nicht einmal zwei Spielzeiten nach Schweden zurück. Aber bei IFK Göteborg ging es weiter bergab. Von seinen Kollegen wurde er 1998 zum "meist überschätzten Spieler" der Allsvenskan, der ersten schwedischen Liga, gewählt. Kein schöner Titel.

"Was ich auch immer machte, wurde kritisiert", erinnert sich Persson. "Aber so ist die schwedische Mentalität leider manchmal. Heute ist es mir völlig egal, was sie über mich sagen." Es folgte für zweieinhalb Jahre die Flucht in die fußballerische Anonymität des dänischen Fußballs - nach Esbjerg, dem Gegner vom Samstag. Dort konnte sich der dreimalige Nationalspieler wieder ins Rampenlicht spielen. Hansa holte ihn dann ablösefrei im Sommer 2002. Und jetzt spielt er als "freier Mann". "Dass er die Fähigkeiten hat, war vorher klar", so Trainer Schlünz über Persson.

Im Übrigen hatte schon Armin Veh die Idee, Persson nach hinten zu ziehen. Nur mit der Umsetzung tat sich Schlünz' Vorgänger schwer. "Das war vielleicht der größte Fehler von Veh", sagt Mittelfeldakteur Marcus Lantz. "Er hätte Joakim früher dort spielen lassen sollen." Der "Fehler" wurde korrigiert.

Sebastian Karkos