Bundesliga

Gisdol greift durch und streicht auch Weis

Hoffenheim: Trainer sortiert zehn Profis aus

Gisdol greift durch und streicht auch Weis

Hoffenheims Tobias Weis dürfte seinem Coach Markus Gisdol zukünftig weniger freudig um den Hals fallen.

Hoffenheims Tobias Weis dürfte seinem Coach Markus Gisdol zukünftig weniger freudig um den Hals fallen. imago

Der Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese, der einst millionenschwere Einkauf Eren Derdiyok, der als Führungsspieler geholte Verteidiger Matthieu Delpierre, der niederländische Nationalspieler Edson Braafheid und eben Mittelfeldspieler Tobias Weis werden am Sonntag nicht ins viertägige Trainingslager nach Westerburg/Westerwald reisen. Hinzu kommen noch Luis Advincula, Afriyie Acquah, Joselu und Matthias Jaissle. Nicht mehr zu dieser Gruppe gehört Filip Malbasic, der einen neuen Arbeitsplatz gefunden hat. Serbiens U-21-Nationalspieler wechselt für ein Jahr auf Leihbasis in seine Heimat zu Partizan Belgrad. Der linke Mittelfeldspieler war vorigen Sommer für knapp eine Million Euro vom FK Rad Belgrad gekommen, hatte seitdem aber keine Minute in der Bundesliga gespielt, für Hoffenheims U23 besitzt er als Nicht-EU-Bürger keine Spielberechtigung. Bei der TSG läuft sein Vertrag noch bis 2016.

Statt mit der "Trainingsgruppe 1" sich auf die Bundesliga-Saison vorzubereiten, trainieren die Aussortierten in Hoffenheim.

Die größte Überraschung dabei ist die Ausmusterung von Weis. Der Mittelfeldspieler gehörte in der vergangenen Rückrunde auch unter Gisdol zum Stammpersonal und war im erfolgreich bestandenen Abstiegskampf inklusive der Relegationsspiele gegen den 1. FC Kaiserslautern ein wichtiger Faktor. Allerdings leistete sich der bissige Zweikämpfer immer wieder Undiszipliniertheiten. Das Fass zum Überlaufen brachte wohl ein heftiges Gerangel mit Daniel Williams bei der Nichtabstiegsfeier.

"Angesichts der Größe unseres Kaders war diese Zweiteilung notwendig. Nur so können wir zielgerichtet und professionell arbeiten", sagte Gisdol, in dessen Planungen insgesamt 27 Spieler zur "Trainingsgruppe 1" gehören: "Ich weiß, dass dies für die Spieler, die in der zweiten Gruppe trainieren, keine leichte Situation ist. Es ist aber die einzige Lösung, um dieser Gegebenheit verantwortungsvoll und fair im Sinn aller Beteiligten gerecht zu werden."

Gemäß den Äußerungen des Profifußball-Leiters Alexander Rosen kann man ableiten, dass mit der Bildung der "Trainingsgruppe 2" juristische Auseinandersetzungen mit den ausgemusterten Profis vermieden werden sollen. "Jeder Spieler weiß, woran er ist und kann sicher sein, dass ihm bei uns ein professionelles, bestmögliches Trainingsprogramm gewährt wird."