Bundesliga

Pellegrini:"Ich bin daran gewöhnt, eher defensiv zu spielen"

Juventus-Fan Lionti hilft bei der Integration des neuen Frankfurters

Pellegrini: "Ich bin daran gewöhnt, eher defensiv zu spielen"

Er fühlt sich vollkommen fit: Luca Pellegrini.

Er fühlt sich vollkommen fit: Luca Pellegrini. IMAGO/Marco Canoniero

Die Ausleihe von Luca Pellegrini war ein Wechsel ohne lange Vorlaufzeit. "Es lief alles relativ schnell. Ich habe den Sportvorstand und Trainer kennengerlernt und war positiv beeindruckt. Es gab zwar auch andere Anfragen, aber am Ende habe ich mich innerhalb von ein paar Tagen für die Eintracht entschieden", berichtet Pellegrini. Die Ausleihe des Italieners hängt eng mit dem Abgang von Filip Kostic zusammen. Der serbische Linksaußen wechselte in der vergangenen Woche für zwölf Millionen Euro Ablöse, die durch Bonuszahlungen auf bis zu 15 Millionen Euro anwachsen kann, zu Juventus Turin. Im Gegenzug kam Pellegrini, für den die Hessen keine Leihgebühr bezahlen müssen. Juve übernimmt außerdem einen Großteil des üppigen Gehalts.

Pellegrini als Kostic-Ersatz?

Der 23-Jährige ist als Soforthilfe für die vakante linke Seite eingeplant. Gut möglich, dass er bereits am Sonntag im Heimspiel gegen Köln in der Startelf steht. Ob als linker Part einer Viererkette oder als Schienenspieler im 3-4-3/3-5-2, bleibt abzuwarten. Ein Eins-zu-eins-Ersatz für Kostic ist er jedenfalls nicht. "Ich bin daran gewöhnt, eher defensiv zu spielen, habe aber auch offensive Eigenschaften", sagt Pellegrini. In 69 Einsätzen in der Serie A gelang ihm kein einziges Tor, neun Treffer bereitete er vor. Was die Zuschauer von ihm erhoffen können, will er nicht präzisieren: "Der Sportvorstand und der Trainer wissen, was sie von mir erwarten können. Was die Fans und die Journalisten angeht: Ich will einen Überraschungseffekt…"

Ausführlicher äußert sich Sportvorstand Markus Krösche in der kicker-Ausgabe vom vergangenen Montag. "Luca hat eine extrem hohe Geschwindigkeit, ist technisch gut und kann sowohl die defensive als auch die offensive Rolle spielen. Er interpretiert die Rolle anders als Filip, weil er spielerisch andere Fähigkeiten hat", sagt Krösche und erläutert: "Filip war geradlinig, ging bis zur Grundlinie durch und flankte. Luca kombiniert mehr, zieht auch mal nach innen oder spielt einen tiefen Ball ins Zentrum. Außerdem schießt er super Standards, das ist nach Filips Abgang wichtig."

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Ich bin vollkommen fit.

Luca Pellegrini

Physisch sieht sich Pellegrini auf einem guten Level. "Ich bin vollkommen fit", betont der Linksverteidiger. Das war nicht immer so, 2017 erlitt er erst einen Kreuzbandriss und dann einen Kniescheibenbruch, auch in den folgenden Jahren fiel er immer mal wieder aus. In der vergangenen Saison war er abgesehen von ein paar kleineren Blessuren jedoch fit („Ich habe gelernt, ein Gleichgewicht zu finden“) und stand in der Serie A immerhin 15-mal in der Startelf. In Frankfurt, so die Hoffnung aller Beteiligten, wird er schnell zum Stammspieler aufsteigen.

Wie rasch die Integration auf dem Platz gelingt, werden die kommenden Wochen zeigen. Abseits des Rasens fühlt er sich jedenfalls bereits jetzt wohl. Das liegt nicht zuletzt am Engagement von Materialwart und Landsmann Franco Lionti, der obendrein ein bekennender Fan von Juventus Turin ist. Freudig erzählt Pellegrini: "Franco ist hier eine Institution. Er hat mir die Stadt gezeigt, viel erklärt und viel für mich getan." Julian Franzke

Julian Franzke

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