Bundesliga

Pavlovic oder Stanisic: Wessen Weg geht Zvonarek?

Bayerns Campus liefert Nachschub

Pavlovic oder Stanisic: Wessen Weg geht Zvonarek?

Einstand nach Maß: Lovro Zvonarek.

Einstand nach Maß: Lovro Zvonarek. IMAGO/Michael Weber

Thomas Tuchel brachte das Talent aus Kroatien in Anbetracht der Personalnot auf der rechten, offensiven Außenbahn. Dabei ist Zvonarek am stärksten, wenn er aus dem Zentrum den letzten Pass spielen oder selbst abschließen kann. Ein klassischer Achter oder Zehner. Die Partie gegen Wolfsburg war sein vierter Einsatz in der Liga, der erste von Anpfiff an. Die Frage für die kommende Saison lautet, wie der Rekordmeister mit dem U-21-Nationalspieler seines Landes plant. Klar ist nur: Der viertklassigen Regionalliga, in der die 2. Mannschaft des FC Bayern spielt, ist Zvonarek entwachsen, sie wäre für seine Entwicklung kontraproduktiv.

Zwei Möglichkeiten gibt es: Zvonarek, der am Dienstag einen Profivertrag bis 2027 unterschrieb, erhält ab Sommer seine Chance im Profikader, wenn dieser wie 2023/24 nicht allzu groß sein sollte. Damit würde er dem Beispiel Aleksandar Pavlovics folgen, der seine Chance bekam, eindrucksvoll nutzte und nun zur EM fährt. Hätten die Münchner im vergangenen Sommer einen Sechser gefunden und verpflichtet, wäre es wohl nie dazu gekommen.

Ergibt sich für Zvonarek in diesem Sommer keine Perspektive beim FC Bayern, macht eine Leihe am meisten Sinn. In diesem Fall zu einem Erstligisten im In- oder Ausland. Also der Weg, den Josip Stansic erfolgreich gewählt hat mit dem Jahr bei Bayer Leverkusen. Bei Zvonarek soll nach kicker-Informationen in der Vergangenheit bereits Werder Bremen loses Interesse bekundet haben, ebenso der italienische Erstligist Frosinone.

Bayerns Campus liefert

Pavlovic, Stanisic, Zvonarek: Bayerns Campus liefert mittlerweile Erträge in den Profibereich, die Liste ließe sich um Paul Wanner und etliche weitere Profis fast beliebig erweitern. Die Bayern wurden dank eines Tipps von Trainer Tomislav Stipic auf Zvonarek aufmerksam, der diesen bei Slaven Belupo trainierte und ihn dort im Alter von 16 Jahren in der ersten kroatischen Liga debütieren ließ. Zvonarek überzeugte den FCB endgültig bei einem Probetraining in München.

Zunächst ließ man ihn ein weiteres Jahr in Belupo, ehe er 2022 nach München kam. In der Zwischenzeit hatte das Talent per Privattrainer Deutsch gelernt. Das imponierte den Verantwortlichen auf dem Campus ebenso wie Zvonareks Eifer, sich stetig verbessern zu wollen und auch zu liefern, obwohl er zwischen den Teams hin- und hergeschoben wurde: Training bei den Profis, 2. Mannschaft, Youth League. Beschwert habe er sich darüber nie, heißt es, nur gearbeitet. In der Regionalliga traf Zvonarek in dieser Saison achtmal in 22 Einsätzen. Gut möglich, dass er zum Saisonausklang in Hoffenheim eine weitere Chance bei Tuchel erhält. Alles Weitere ist offen.

Frank Linkesch

Die Top-"Teilzeitarbeiter" der Bundesliga