2. Bundesliga

Werder Bremens Zetterer genießt das Kribbeln

Werder Bremens vorläufige Nummer eins

Pavlenka-Herausforderer? Zetterer genießt erst mal das Kribbeln

Werders vorläufige Nummer eins: Michael Zetterer.

Werders vorläufige Nummer eins: Michael Zetterer. imago images/osnapix

Sechseinhalb Jahre. "Es war ein sehr langer Weg, länger als ich gedacht hatte und es mir erhofft hatte, als ich hierherkam", sagt Michael Zetterer am Mittwochmittag. Im Januar 2015 war der Torwart aus Unterhaching nach Bremen gewechselt, doch für sein erstes Pflichtspiel für den SV Werder musste er bis zum vergangenen Samstag und dem Zweitligastart gegen Hannover 96 (1:1) warten.

"Riesige" Vorfreude aufs Spiel in Düsseldorf

Auch vier Tage nach seinem Debüt "hat das Kribbeln, das man in sich hatte, noch nicht nachgelassen", berichtet der 26-Jährige. Entsprechend "riesig" sei nun auch schon die Vorfreude auf das nächste Spiel, erneut zur Zweitliga-Primetime am Samstagabend bei Fortuna Düsseldorf (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Zetterer genießt den Moment, das ist aus jeder seiner Aussagen herauszuhören.

Spielersteckbrief Zetterer
Zetterer

Zetterer Michael

Trainersteckbrief Anfang
Anfang

Anfang Markus

Lustiges Telefonat mit Max Kruse

Er erzählt von "erstaunlich vielen Nachrichten", die er erhalten habe, von einem "ganz lustigen" Telefonat mit Ex-Mitspieler Max Kruse und von einer "jahrelangen Abmachung" mit seinem Vater, der nun sein erstes getragenes Werder-Trikot erhalten wird.

Auf dem Weg zur Pflichtspielpremiere hat Zetterer eine längere Leidenszeit hinter sich, musste sich mehreren Operationen am Handgelenk unterziehen; einmal fiel er bis Anfang 2019 sogar über ein Jahr am Stück aus. Zweifelnde Gedanken kamen in ihm auf: Wird das noch mal? "Doch ich habe für mich entschieden, dass ich den Weg trotzdem gehen und mich reinbeißen wollte", erklärt er, "um zu gucken, ob es funktioniert."

Zetterer nennt den unbedingten Willen als seine treibende Kraft: "Der hat das irgendwie geschafft, auch wenn es eine sehr schwierige Zeit war". Geduld braucht der Torwart trotzdem. Anfang 2019 wurde er in die österreichische 2. Liga zu Austria Klagenfurt ausgeliehen, ein halbes Jahr später zu Eredivisie-Klub PEC Zwolle. Zetterer sammelte dort jeweils Spielpraxis, ehe ihn Werder in der vergangenen Winterpause vorzeitig als Nummer zwei zurückbeorderte, weil sich Stefanos Kapino zum SV Sandhausen ausleihen ließ.

Zetterer hat sich gegen Kapino durchgesetzt

Gegen den griechischen Konkurrenten konnte sich der ein Jahr jüngere gebürtige Münchner in der Sommervorbereitung nun durchsetzen, laut Trainer Markus Anfang auch aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten (Zetterer: "Eine meiner Qualitäten") - Kapino bereitet derweil seinen Abschied aus Bremen vor.

Zetterer: "Ich habe keine Angst vor einem Konkurrenzkampf"

Bleibt nur die Frage, in welcher Rolle sich Zetterer sieht, wenn der bisherige Stammkeeper Jiri Pavlenka, der seinen Vertrag bei Werder sogar verlängern soll, seine anhaltenden Rückenprobleme endgültig auskuriert hat. Zetterer verweist dabei auf sein generell ausgeprägtes Selbstbewusstsein: "Ich habe keine Angst vor einem Konkurrenzkampf." Und weiter: "Ich versuche so viele Argumente für mich zu sammeln, wie es nur geht."

Noch ist jedenfalls nicht absehbar, wann der tschechische Nationalkeeper, der schon seine EM-Teilnahme absagen musste, zurückkehren wird. Und so lange will sich Zetterer mit einem möglichen Zweikampf um den Posten im Werder-Tor auch gar nicht beschäftigen, ob man ihm das glaube - oder nicht: "Ich freue mich einfach, mein Debüt gegeben zu haben. Das ist alles, was ich im Kopf habe. Was in ein paar Wochen ist, ist mir - Stand jetzt - ziemlich egal und ich habe mich damit auch noch nicht beschäftigt. Das wird zum Thema werden, wenn es so weit ist."

Tim Lüddecke

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