2. Bundesliga

Paderborn: Warum Muslija nicht jubelte

"Immer eine besondere Motivation"

Paderborn: Warum Muslija nicht jubelte

Florent Muslija spielt seit Januar 2022 für den SC Paderborn.

Florent Muslija spielt seit Januar 2022 für den SC Paderborn. IMAGO/Ulrich Hufnagel

So allmählich scheint er sich auf hohem Niveau zu stabilisieren. Vier Treffer stehen in den jüngsten sechs Paderborner Ligaspielen saisonübergreifend für ihn zu Buche, auch beim Auftakt am Sonntag traf Muslija, diesmal zum wichtigen 1:0 per Elfmeter (Mitspieler Felix Platte war von Gästekeeper Kai Eisele gefoult worden). Es war zugleich der Startschuss in einen fulminanten Sturmlauf, der schließlich mit einem 5:0-Sieg über den Karlsruher SC endete. "In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar Probleme, haben nicht ganz in der Struktur gespielt wie es besprochen war", räumte der 24-Jährige ein, "es lief ein paar Minuten lang noch nicht rund."

2. Bundesliga, 1. Spieltag

Nachdem Trainer Lukas Kwasniok dem Team mit einigen deutlichen Worten in der witterungsbedingten Trinkpause und später zur Halbzeit in die Spur geholfen hatte, erspielte dieses sich einen verdienten, vielleicht etwas zu hohen Erfolg gegen die Badener. Wieder, diesmal gegen Karlsruhe, traf Muslija dabei gegen seinen Ex-Klub, wie schon im April beim 3:0 gegen Hannover 96, von wo aus er im Laufe der vergangenen Spielzeit im Januar nach Paderborn gewechselt war.

Ich weiß, wo ich herkomme. Ich habe dem Karlsruher SC viel zu verdanken.

Florent Muslija

"Spiele gegen den alten Verein sind immer eine besondere Motivation", so der in Achern nahe Baden-Baden geborene Nationalspieler des Kosovo (elf Einsätze). So wichtig sein Treffer als "Dosenöffner" für seine Mannschaft diesmal war und so groß auch die eigene Freude gewesen sein mag: Gestenreich jubeln mochte Muslija darüber nicht. Stattdessen zeigte er Respekt. "Ich weiß, wo ich herkomme. Ich habe dem Karlsruher SC viel zu verdanken." Von 2007 bis 2018 hatte der beim SV Sasbach zum Fußball gekommene Mittelfeldspieler die Jugendteams und den Profikader des KSC durchlaufen, ehe es ihn für zunächst vier Jahre nach Hannover gezogen hatte.

Nun ist Paderborn die sportliche Heimat. Und der Spieler scheint dort nach rund einem halben Jahr in jeder Hinsicht angekommen. "Nach der guten Vorbereitung haben wir es nun im ersten Punktspiel letztlich wieder gut gemacht", urteilte er nach seinen 79 Einsatzminuten. Die nächsten sollten schon am Freitagabend hinzukommen, wenn er mit den Ostwestfalen zum Schlager bei Fortuna Düsseldorf antreten muss. Dies tut Florent Muslija mit Vorfreude: "Nach so einem Ergebnis hat man erstmal eine breite Brust. Trotzdem müssen wir demütig bleiben." Der momentane Platz eins in der Tabelle bedeute schließlich noch nicht sonderlich viel. "Es sind noch weitere 33 Spiele zu spielen."

Michael Richter

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