Bundesliga

Onisiwo ehrlich: "Ich nehme das auch dankend an"

Aytekin erklärt, warum Widmer nicht Rot sah

Onisiwo ehrlich: "Ich nehme das auch dankend an"

Schlüsselszene: Gladbachs Itakura foult den durchgebrochenen Onisiwo.

Schlüsselszene: Gladbachs Itakura foult den durchgebrochenen Onisiwo. IMAGO/Team 2

Nicht nur für die Spieler gestaltete sich das Aufeinandertreffen zwischen Gladbach und Mainz intensiv. Auch Schiedsrichter Deniz Aytekin war mehrfach gefordert - auch in der Schlüsselszene in der 53. Minute. "Für uns war es nicht knifflig", erläuterte der Referee nach Abpfiff bei "DAZN" die Rote Karte für Gladbachs Ko Itakura wegen Notbremse.

Auf die Rückversicherung durch den VAR hatte er dennoch zurückgegriffen. "Wir mussten nur noch einmal schauen, von wem der Ball kam und von wem er als letztes berührt wird." Da dies Gladbachs Marvin Friedrich war, war die Abseitsposition von Mainz-Stürmer Karim Onisiwo nicht strafbar - Aytekins Entscheidung also absolut korrekt. "Dann ist es unstrittig, dass es ein klares Foul ist und als letzter Mann musst du da die Rote Karte zeigen", erklärte Aytekin weiter.

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Daran gab es wenig Zweifel - auch wenn Onisiwo selbst erklärte, es durchaus auf den Platzverweis für den Gegenspieler angelegt zu haben. "Ich sehe, dass er der letzte Mann ist und nehme das auch dankend an", sagte der Stürmer ehrlich. "Ich sehe, dass er hinter mich kommt und kann vielleicht durchlaufen und ihn abschütteln, aber er hält mich fest und ich nehme es dann dankend an. So waren wir lange in Überzahl."

Widmer gegen Bensebaini? Schmidt: "Da haben wir Glück gehabt"

Nicht ganz so glasklar war hingegen eine Szene im Verlaufe der ersten Halbzeit. Mainz-Kapitän Silvan Widmer hatte vor einem Freistoß im Getümmel Gladbachs Ramy Bensebaini mit dem Arm im Gesicht erwischt, Aytekin ("Ich schaue ganz woanders hin") die Szene nicht gesehen. Auch der VAR mischte sich nicht ein. "Da haben wir Glück gehabt", befand der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt.

Tatsächlich wäre Gelb für Widmer die richtige Entscheidung, ein Platzverweis allerdings überzogen gewesen - und Aytekin erklärte, warum: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Der eine hält, der andere versucht, sich loszureißen. Er erwischt ihn leicht am Kinn. Für mich ist es eine Gelbe Karte, wenn ich die Bilder  so sehe, aber von einem Faustschlag zu reden, wäre viel zu viel. Da muss man aufhören, da wird's Detektivarbeit, das hat mit Fußball nichts mehr zu tun. Eine Gelbe Karte wäre angebracht gewesen, aber wir müssen ein bisschen den Fußball in den Vordergrund rücken. Es ist kein Schlag im klassischen Sinne."

So flog nur Itakura vom Platz, könnte aber Glück im Unglück haben: Da der Mainzer Aaron den anschließenden Freistoß versenkte, dürfte die Sperre für Gladbachs Neuzugang nicht allzu lang ausfallen.

mib

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - 1. FSV Mainz 05