Bundesliga

Kölns Mathias Olesen: Auf leisen Sohlen in die Zentrale

Köln: Der Luxemburger gefällt in der Vorbereitung

Olesen: Auf leisen Sohlen in die Zentrale

"Er ist sehr wichtig für meine Entwicklung": Mathias Olesen über Steffen Baumgart.

"Er ist sehr wichtig für meine Entwicklung": Mathias Olesen über Steffen Baumgart.

Herrmann Gerland, dem "Tiger", wird dieses Zitat zugeschrieben: "Immer Glück ist auch Können." Gerland gilt als einer der Trainer, die besser als andere Kollegen in der Lage sind, das Potenzial eines Spielers frühzeitig zu erkennen und ihn konsequent zu fördern - bis zum Durchbruch. Was oftmals als Glück beschrieben wurde, war meist Ergebnis harter Arbeit.

In diesem Sinne ist Steffen Baumgart Bruder im Geiste des Routiniers, der eine Menge Fußballer darauf aufmerksam gemacht hat, zu was sie in der Lage sind und welchen Regeln sie folgen sollten, um dem Sprung in den Profifußball zu realisieren.

Wie oft verpasst man sein Glück, nur weil man sich mal wieder nicht getraut hat? Wie Gerland sich traute, traut sich auch Baumgart. Von Beginn seiner Kölner Zeit an. Die Namen Modeste, Schmitz, Özcan standen im ersten Jahr für sein Talent, fast abgeschriebene Profis zu Höchstleistungen zu bringen. Und in seinem zweiten Jahr geht es weiter: Ob Denis Huseinbasic oder Eric Martel - er gab den Nachwuchsspielern die Chance, sich in der Liga zu beweisen. Heute sind sie Fixsterne im Kölner Kader, jederzeit bereit zum Einsatz in der Bundesliga.

Schafft Olesen als Nächster den Durchbruch?

Und der nächste Baumgart-Schützling macht sich auf den Weg in die höchste Spielklasse. Mathias Olesen (21), Luxemburger mit dänischen Wurzeln, steht bei seinem Trainer hoch im Kurs. Der von Eintracht Trier ausgebildete Mittelfeldspieler schickt sich an, seinen bislang vier Bundesliga-Einsätzen demnächst ein paar hinzuzufügen.

Die laufende Vorbereitung mit den Tests gegen den Hamburger SV (4:0) und den belgischen Zweitligisten Lommel SK (5:0) sahen ihn als Vorbereiter und als Vollstrecker. Musste er vor der WM-Pause noch national und international in 13 Spielen wegen einer Sprunggelenk-Verletzung passen, ist er mittlerweile bereit: "Ich fühle mich aktuell sehr gut. Nach meiner Verletzung war es für mich schwer, wieder reinzukommen, da wir viele Spiele hatten und kaum trainiert haben. Die Winterpause hat mir jetzt aber sehr gutgetan und ich fühle mich wieder viel fitter."

Diesen Fortschritt registrierte auch der Trainer. Baumgart ist die zentrale Figur der jüngsten Entwicklung des vielseitigen Mittelfeldspielers, der mittlerweile auch für Luxemburg international spielt. Olesen über seinen aktuellen Trainer: "Er hat mich zu den Profis hochgezogen und mir die Chance gegeben, in der Bundesliga zu spielen. Er ist sehr wichtig für meine Entwicklung. Ich gebe weiter Gas und hoffe, dass ich weiter Spielzeit bekomme."

Ich war nie einer der Besten in der Mannschaft.

Mathias Olesen

Eine feste Kader-Größe will er werden, kein Spieler, mit dessen Namen die Fans wenig bis nichts anfangen können. Olesen weiß, dass Köln nicht der Standort ist, lautstark Ansprüche geltend zu machen. Er bevorzugt ohnehin die leisen Sohlen, damit fuhr er gut bis zum ersten Profivertrag: "Ich war nie einer der Besten in der Mannschaft, und das hat mir geholfen, immer alles zu geben. Ich hatte nie den Anspruch, Profi zu werden, habe aber immer hart gearbeitet. Letztes Jahr bei meinem Debüt gegen den BVB habe ich dann gemerkt, dass ich Profi werden kann."

Den eingeschlagenen Weg will er konsequent weitergehen, egal auf welcher Position: "Der Trainer sieht mich auf der Sechs, Acht oder Zehn. Ich finde alle drei Positionen sehr gut. In der Nationalmannschaft habe ich auch schon in der Innenverteidigung gespielt." Das wird in Köln nicht von ihm verlangt, seine Perspektive sieht er in der Mittelfeld-Zentrale - ob defensiv oder offensiv. Wenn die Vorbereitung am Donnerstag endet, will er bereit sein. Und einer der Jungs, die Glück hatten. Und das nötige Können.

Frank Lußem

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