Oldenburgs neuer Trainer Fuat Kilic, der Nachfolger von Dario Fossi und Interimslösung Frank Löning, hatte sein Team nach dem jüngsten 0:2 in Osnabrück erst wenige Tage betreut, direkt einen positiven Vibe bezüglich der schweren Mission Klassenerhalt verspürt ("Mein Eindruck ist, dass hier alle ihren Beitrag leisten, um die Klasse zu halten") - und schon kurz nach Spielstart eine erfreuliche Notiz notiert.
Seine Mannschaft nämlich kam an diesem 27. Drittliga-Spieltag glänzend rein: Starke baute vor dem BVB-Strafraum auf und nahm Schäfer mit. Der 19-jährige Angreifer tankte sich in Schussposition und hämmerte ansatzlos mit links drauf. Torwart Lotka konnte das 0:1 nicht mehr verhindern, auch wenn er leicht dran war. Das Geschoss schlug unter der Latte ein (8. Minute) - und war zugleich der erste Profitreffer für den erst zum achten Mal in der 3. Liga eingesetzten Jungspund.
Oldenburg tut zu wenig
Ansonsten kam von den auf zwei Positionen veränderten Oldenburgern (Torschütze Schäfer und Brand spielten für die auf der Bank sitzenden Stendera und Adetula) aber wenig, mit dem 1:0 im Rücken erst recht kaum mehr etwas.
3. Liga, 27. Spieltag
Das dürfte dann wiederum BVB-Coach Jan Zimmermann ("Wir wollen mit Mut und Überzeugung Fußball spielen") gefreut haben, der im Vergleich zum 1:3 gegen Dynamo Dresden ebenfalls zweimal gewechselt hatte (Pfanne und Michel durften anstelle von Meunier und Kamara).
Michel macht's gut, Papadopoulos schlecht
Und gerade die Hereinnahme von Michel sollte sich auszahlen: Nach einer Flanke von Özkan aus dem rechten Halbfeld nämlich trudelte die Kugel links zum komplett freistehenden Michel, der mutterseelenallein zum 1:1 einköpfte (17.).
Das sollte zugleich der Pausenstand sein, weil sowohl für die Hausherren vom VfB (Starke-Chance in der 28., Wegner-Möglichkeit in der 33.) als auch für die Schwarz-Gelben deutlich mehr drin war. Hier ließ Abwehrmann Papadopoulos einen von Keeper Mielitz verursachten Elfmeter liegen. Der Ex-Bremer machte seinen Fehler aber wieder wett, indem er den Schuss des Borussen erahnt und aus seiner linken Ecke gekratzt hatte (43.).
Das Duell der Joker: Pudel vergibt, Adetula nicht
In den zweiten 45 Minuten fand sich der BVB insgesamt besser zurecht, die erste Möglichkeit hatten aber die Niedersachsen: Krasniqi setzte einen Schlenzer an den Pfosten, die Fahne ging hier aber auch hoch (58.). Und auch beim nächsten Aluminiumtreffer (66., Wegner) wurde auf Abseits entschieden. Beides die richtigen Entscheidungen.
Und so deutete sich immer mehr an, dass sich diese beiden im Drittliga-Keller feststeckenden Teams unentschieden trennen würden - was für beide Vereine ein "auf der Stelle treten" bedeutet hätte. Zu Ende war die Partie aber noch nicht, was BVB-Joker Pudel mit einem Knaller unterstrich - Mielitz parierte stark (80.). Für die VfB-Offensive reagierte zudem nochmals der neue Trainer Kilic und bewies mit der Hereinnahme von Adetula in der 85. Minute ein goldenes Händchen. Denn nur zwei Minuten später traf der Joker nach überlegter Brand-Vorlage mit Glück - Ball entscheidend abgefälscht - über Torhüter Lotka hinweg zum gefeierten 2:1 (87.).
Oldenburg, das mit diesem wichtigen Dreier die Rote Laterne an Meppen abgab und sich mit nun 24 Punkten vollends im Kampf um den Klassenerhalt zurückmeldete, hat am Samstag (14 Uhr) den nächsten Kellerkracher vor Augen. Dann geht es für den VfB nach Bayreuth zum direkten Duell der beiden bedrohten Aufsteiger. Der BVB misst sich mit dem FSV Zwickau erst einen Tag später (14 Uhr).