2. Bundesliga

Ohne Brille: Kaiserslauterns Angreifer Gervane Kastaneer behält gegen Braunschweig den Durchblick

Lautern sendet Lebenszeichen - Mlapa im Visier

Ohne Brille: Kastaneer behält den Durchblick

Wer braucht schon eine Schutzbrille? Gervane Kastaneer entledigte sich seiner Brille - und jubelte dann mit Leon Guwara.

Wer braucht schon eine Schutzbrille? Gervane Kastaneer entledigte sich seiner Brille - und jubelte dann mit Leon Guwara. imago

14 Schüsse feuerte Kaiserslautern auf das gegnerische Tor ab, auch 55 Prozent Ballbesitz, 22 Fouls und sechs Ecken sprechen dafür, dass der FCK den Kampf im Unterhaus wirklich annimmt. Am Ende sprang gegen die Eintracht aus Braunschweig allerdings wieder nur ein Punkt heraus (1:1) . "Wir haben schwer ins Spiel gefunden, hatten keine gute Struktur", haderte Sportdirektor Boris Notzon in der Pause am Sky-Mikrofon. Zu diesem Zeitpunkt war Kapitän Daniel Halfar nach einem heftigen Kopftreffer schon gar nicht mehr auf dem Platz.

Die Lauterer hätten es den Gästen allgemein "sehr, sehr einfach gemacht", auch den Gegentreffer "hätten wir so nicht kriegen dürfen", betonte Notzon. Allgemein liege die Problematik darin, dass es der umstrukturierten Mannschaft allen voran an nötigen "Automatismen" fehle. Diese machte der Tabellenvorletzte nach dem Wechsel dann aber mit Mentalität wett. Die Roten Teufel rannten an, kämpften mit unbändigem Willen. Doch das Abschlussglück blieb der Mannschaft von Trainer Norbert Meier weiter verwehrt: Erst scheiterte Osayamen Osawe mit einem Kopfball am Querbalken, dann segelte eine Flanke von Benjamin Kessel am langen Pfosten vorbei (50., 61.).

Spielersteckbrief Kastaneer
Kastaneer

Kastaneer Gervane

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Halfar

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Spielersteckbrief Correia
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Kastaneers goldener Wurf

Es bedurfte einer höchstkuriosen Szene, ehe der Lauterer Block endlich jubeln durfte: Die Braunschweiger Louis Samson und Salim Khelifi nahmen Kastaneer in der 79. Minute in die Zange. So konnte der Niederländer sich nicht lösen, der Ball traf seine Schutzbrille, die er seit einem Riss der Netzhaut tragen muss. Das Band der Brille war kaputt, Kastaneer überlegte kurz und feuerte sie dann ins Seitenaus.

Keine 60 Sekunden später brachten zwei Startelf-Debütanten den Ausgleich: Der ehemalige Braunschweiger Marcel Correia fand mit einem langen Schlag Kastaneer, der auf links seinen Gegenspieler narrte und das Leder mit freundlicher Mithilfe von Eintracht-Kapitän Ken Reichel im langen Eck unterbrachte (80.). In der Folge mühte sich der FCK nochmal, doch es blieb bei der Punkteteilung.

Natürlich war das ein Schritt nach vorne, wir haben über die Mentalität zurück ins Spiel gefunden.

Lauterns kommissarischer Sportchef Boris Notzon

"Man ärgert sich immer, wenn es nicht drei Punkte sind", erklärte Notzon nach Spielschluss. Mit der "kämpferischen Leistung" habe sich die Mannschaft den Punkt aber sehr wohl "verdient". Notzon fügte an: "Natürlich war das ein Schritt nach vorne, wir haben über die Mentalität zurück ins Spiel gefunden." Der durchaus mögliche Dreier wäre "die Krönung" gewesen. Doch auch so sei man zufrieden.

"Peniel war jetzt bei Bochum nicht im Kader"

Angesichts der erst zwei Saisontore (mit Fürth die schwächste Offensivreihe der Liga) drängte sich die Frage auf, ob nicht Verstärkung in der Abteilung Attacke nötig wäre. Notzons Kommentar: "Das beobachten wir natürlich. Wir haben immer gesagt: Wenn wir davon überzeugt sind. Wir müssen erst Gespräche mit dem Spieler führen, ob er zu uns passt." Auch der "wirtschaftliche Punkt" spiele freilich eine große Rolle.

Zuletzt geisterte der Name von Peniel Mlapa durch die Gerüchteküche - und Notzon zeigte, dass er durchaus im Bilde über die Situation des bulligen Angreifers ist. "Wir verfolgen den Markt, Peniel war jetzt bei Bochum nicht im Kader. Er ist ein Spieler, den man in der 2. Liga kennt. Ob das ein Thema für uns ist, kommentieren wir natürlich nicht. Wir führen mehrere Gespräche und dann schauen wir einfach mal."

msc