Bundesliga

Offiziell: Boateng erhält keinen Vertrag beim FC Bayern

"Personelle Situation entspannt"

Offiziell: Boateng erhält keinen Vertrag beim FC Bayern

Es blieb bei einem Trainingsgastspiel: Jerome Boateng.

Es blieb bei einem Trainingsgastspiel: Jerome Boateng. IMAGO/Sven Simon

Im Nachhinein hätten sich die Verantwortlichen des FC Bayern zahlreiche Diskussionen ersparen können. Seit Freitagabend, kurz vor 18 Uhr, steht fest, dass sie Jerome Boateng doch nicht verpflichten werden. Der vereinslose Innenverteidiger hatte sich seit dem Sonntag im Training für einen Vertrag bei seinem langjährigen Ex-Klub empfehlen dürfen, erhält diesen nun aber nicht.

Der Grund laut einer Mitteilung des Vereins: Die entspanntere Personallage. "Inzwischen können Dayot Upamecano und Minjae Kim wieder schmerzfrei spielen, auch Matthijs de Ligt befindet sich auf dem Weg der Besserung, so dass sich die personelle Situation in der Innenverteidigung entspannt hat", so die erklärenden Worte in der Pressemitteilung des Rekordmeisters.

"Absolute Notsituation" startete die Boateng-Überlegungen

Damit bleibt es vorerst bei 314 Bundesliga-Einsätzen (fünf Tore) für Boateng. Der 35-Jährige war ohne Verein, seit sein Vertrag bei Olympique Lyon zum 30. Juni ausgelaufen war, und kann deshalb auch vor dem Winter-Transferfenster im Januar noch verpflichtet werden. Zum Ligue-1-Klub war er nach seinem Abschied aus München im Sommer 2021 gewechselt, war dort zuletzt aber nicht mehr über eine Reservistenrolle hinausgekommen. 

Die Bayern-Verantwortlichen hatten erwogen, Boateng als Backup zu verpflichten, nachdem es beim DFB-Pokal-Erstrundenspiel in Münster (4:0) zu einer "absoluten Notsituation" (Tuchel) im Abwehrzentrum gekommen war, weshalb Mittelfeldspieler Leon Goretzka in der Innenverteidigung hatte aushelfen müssen. 

Widerstand aus Fankreisen

Gleichzeitig hatte in den vergangenen Tagen Boatengs private Situation für Diskussionen gesorgt und in Fankreisen Widerstand gegen eine Verpflichtung hervorgerufen. Wegen eklatanter Rechtsfehler hatte das Bayerische Oberste Landesgericht unlängst die Verurteilung Boatengs wegen Körperverletzung und Beleidigung aufgehoben. Im November vergangenen Jahres war er wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Nun muss der Prozess neu aufgerollt werden.

jpe

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