Bundesliga

"Offenes Rennen" zwischen Pieper und Ramos

Bielefeld: Kramer vertraut seinen Assen in der Abwehr

"Offenes Rennen" zwischen Pieper und Ramos

Überzeugt durch Physis und Tempo: Guilherme Ramos.

Überzeugt durch Physis und Tempo: Guilherme Ramos. imago images/Ulrich Hufnagel

Ein Fragezeichen steht auf Bielefelder Seite vor dem Spiel am Sonntag gegen Hoffenheim noch immer hinter Andres Andrade, der von seinen Länderspieleinsätzen für Panama vor eineinhalb Wochen mit einer Knöchelverletzung  zurückgekehrt war. "Die letzten Tage ist es bei ihm wirklich gut vorangegangen. Trotzdem muss man von Tag zu Tag gucken, wie das Fußgelenk reagiert. Wir versuchen natürlich alles, dass wir es hinbekommen", so Trainer Frank Kramer, der ersatzweise erneut auf Nathan de Medina, US-Neuzugang George Bello oder auch den genesenen Jacob Laursen zurückgreifen könnte. "Wir werden schauen, dass wir die beste Wahl treffen."

Doch so oder so wähnen sich die Bielefelder im Abwehrbereich gut aufgestellt. Zuletzt war beim 1:1 gegen Mönchengladbach auch der erkrankte Stamm-Innenverteidiger Amos Pieper von Guilherme Ramos sehr ordentlich vertreten worden. Der Portugiese könnte in Sinsheim erneut auf dem Platz stehen, obwohl Pieper wieder fit ist. "Guis Vorteile sind seine Wucht, auch im Kopfball, seine Athletik, seine Zweikampfstärke und seine Geschwindigkeit", so Kramer, der bei dem 24-jährigen Pieper "die Ruhe, die er für sein Alter ausstrahlt, und die Klarheit" als Vorzüge nennt. Mit Blick auf das Sonntagspiel lässt sich der Coach bei den beiden nicht in die Karten schauen: "Es ist ein offenes Rennen."

Kramer hat viele Optionen

Überhaupt gilt für Kramer: Er hat im Kader inzwischen einige Asse im Ärmel, wenn es um die Besetzung der Positionen in der Abwehr geht. Wer auch immer dort spiele, jedem gelte das Vertrauen. Links in der Innenverteidigung ist Joakim Nilsson seit langer Zeit gesetzt. Sollte der stets ans Limit gehende Schwede eine Auszeit benötigen, wäre wohl (ein gesunder) Andres Andrade erster Ersatz. Kramer: "Er verteidigt immer offensiv, will immer vor seinen Gegner kommen und ist immer sehr aktiv." Nathan de Medina als weiterem Anwärter attestiert der Trainer eine "richtig gut Geschwindigkeit, gute Aggressivität, gutes Verhalten im Zweikampf".

Den könnte es auch eines Tages zwischen Andrade (mit Kaufoption ausgeliehen vom Linzer ASK) und de Medina (Vertrag bis 2023) geben, sollte Platzhirsch Nilsson im Sommer der Verlockung erliegen, einen Dreieinhalb-Jahres-Vertrag beim künftigen MLS-Klub St. Louis City zu unterschreiben.

Arminias Sportchef Samir Arabi hat die Nachricht vernommen und weiß um die Klasse Nilssons, aber auch um die Schwierigkeiten rund um den auslaufenden Vertrag mit dem 28-jährigen Nationalspieler seines Landes: "Wir sind sehr glücklich mit Jocke und sind mit ihm und seinem Berater im Austausch. Warten wir noch ein bisschen ab. Er hat gemeinsam mit uns hier eine sehr gute Entwicklung genommen, Sicher ist auch unsere Ligazugehörigkeit ein wichtiger Baustein. Insofern gehe ich nicht davon aus, dass da kurzfristig eine Entscheidung fällt - weder für, noch gegen Arminia."

Michael Richter

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