Wintersport

Kriechmayr gewinnt Abfahrt auf der Streif - Dreßen stark

Ski alpin: Odermatt tritt am Samstag nicht an

Kriechmayr gewinnt Abfahrt auf der Streif - Schieder sensationell Zweiter!

Zunge raus! Vincent Kriechmayr im Zielraum von Kitzbühel.

Zunge raus! Vincent Kriechmayr im Zielraum von Kitzbühel. picture alliance/KEYSTONE

Der 31-jährige Linzer Kriechmayr siegte vor über 80.000 Zuschauern bei der ersten von zwei Abfahrten an diesem Wochenende in Kitzbühel in 1:56,16 Minuten und lag damit 23 Hundertstelsekunden vor dem Überraschungsmann Florian Schieder. Der 27-jährige Italiener, der bislang noch überhaupt kein nennenswertes Ergebnis vorzuweisen hatte, raste mit Nummer 43 noch auf den zweiten Rang und brachte Kriechmayr sowie die österreichischen Alpin-Fans gehörig ins Schwitzen!

Mit 31 Hundertstelsekunden Rückstand wurde der Schweizer Niels Hintermann Dritter, knapp dahinter (+0,35 Sekunden) verpasste US-Boy Jared Goldberg, der mit der Startnummer 28 noch weit nach vorne fahren konnte, nur hauchzart das Treppchen. Weitere vier Hundertstelsekunden hinter Goldberg liegend waren die zeitgleichen Dominik Paris (Italien) und Adrian Smiseth Sejersted aus Norwegen kurz zuvor vom "Stockerl" gerutscht.

Achter Weltcup-Seg in der Abfahrt

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Für Kriechmayr, der vor zwei Jahren auf der Streif den Super-G gewinnen konnte, war es der 15. Weltcup-Sieg, der achte in der Abfahrt. Für Österreich wiederum holte der Speed-Spezialist den ersten Abfahrtssieg bei den Hahnenkammrennen seit 2020, als der jüngst zurückgetretene Olympiasieger Matthias Mayer triumphiert hatte.

Zwei DSV-Fahrer in den Top 15

Auch aus deutscher Sicht war es bei guten, winterlichen Bedingungen - einige Rennfahrer wie Miha Hrobat (Slowenien), Broderick Thompson (Kanada) und Cyprien Sarrazin (Frankreich) rasten noch vorne rein - ein zufriedenstellendes Rennen. Thomas Dreßen, Sieger von 2018, lag anfangs längere Zeit auf Podestkurs und wurde am Ende 13. (+0,87). Mit relativ hoher Startnummer fuhr dann auch noch Andreas Sander auf 15. (+0,94), der in der laufenden Saison noch mit allzu vielen Top-Resultaten hatte aufwarten lassen. Romed Baumann, Josef Ferstl und Dominik Schwaiger verpassten die Punkteränge.

Aleksander Aamodt Kilde

Beinahe-Sturz eines Favoriten: Aleksander Aamodt Kilde. picture alliance

Odermatt muss am Samstag passen

Mit Ach und Krach Stürze vermeiden konnten zwei Favoriten auf den Sieg: Sowohl der Schweizer Alpin-Star Marco Odermatt als auch Aleksander Aamodt Kilde - der Norweger fuhr nach einer Kollision am Vortag mit einer Handfraktur - leisteten sich schwere Patzer. Während Kilde sich wenigstens noch in die Top 20 retten konnte, lief Odermatt mit über drei Sekunden Rückstand als 54. unter ferner liefen ein. Da sich der Eidgenosse bei seiner Fahrt auch noch am Knie verletzte, wurde er am Nachmittag zu eingehenden Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

Mit dem Ergebnis: keine Abfahrt am Samstag! Das teilte sein Verband am Freitagnachmittag mit. "Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin", sagte der Gesamtweltcupführende hinterher. "Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen und schaue Tag für Tag weiter." Bei dem 25-Jährigen seien weitere Untersuchungen geplant, hieß es in der Verbandsmitteilung.

Feuz zum Vorletzten - Roa im Krankenhaus

Für Beat Feuz, der in "Kitz" die letzten Rennen seiner glorreichen Karriere fährt, reichte es unterdessen ebenfalls nicht zu einem Top-Ergebnis. Der "Kugelblitz" aus der Schweiz fing sich anderthalb Sekunden Rückstand auf Kriechmayr ein und hat nun noch eine letzte Schussfahrt vor dem Ruhestand vor sich.

Ein schwerer Sturz des Norwegers Henrik Roa überschattete die gefährlichste Abfahrt der Welt im Schlussakt dann noch. Der 27-Jährige überschlug sich kurz vor der Zieleinfahrt und musste mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden. Das Rennen war daraufhin lange unterbrochen. Es war glücklicherweise der einzige Sturz am Freitag.

Am Samstag steigt gleich die nächste Abfahrt im Tiroler Alpin-Mekka. Dann geht es um den eigentlichen Klassiker auf der Streif, der ebenfalls um 11.30 Uhr beginnt. Am Sonntag folgt dann der ebenfalls traditionsreiche Slalom auf dem Ganslernhang.

aho

"Kugelblitz": Die außergewöhnliche Karriere von Beat Feuz