Wintersport

Abruptes Karriereende von Olympiasieger Matthias Mayer

Der österreichische Ski-Star hört mit sofortiger Wirkung auf

"Es reicht einfach": Abruptes Karriereende von Olympiasieger Mayer

Raus aus dem Geschäft: Ski-Star Matthias Mayer.

Raus aus dem Geschäft: Ski-Star Matthias Mayer. IMAGO/GEPA pictures

Rang acht in der Weltcup-Gesamtwertung, Rang sechs im Abfahrtsranking und gar Rang drei im Super-G: Dennoch wird sich Matthias Mayer mit sofortiger Wirkung vom aktiven Rennsport zurückziehen. "Ich habe die letzten Tage nachgedacht und ich muss sagen, für mich ist es Zeit, dass ich aus dem alpinen Weltcup zurücktrete", sagte der 32-Jährige am Donnerstag im ORF unmittelbar vor dem Super-G in Bormio. Das Rennen ließ der Österreicher, der noch in der Startliste auftauchte und mit der Nummer sechs gestartet wäre, aus: "Das war meine letzte Besichtigung, das reicht mir."

Seine Fähigkeit, bei Großevents noch einmal ein Schäuferl draufzulegen und im entscheidenden Moment die beste Leistung abrufen zu können, war einmalig.

ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober

Mit seinem Olympiasieg im Super-G im Februar im Peking war dem elfmaligen Weltcupsieger Historisches gelungen. Als erster Alpiner gewann er bei drei aufeinanderfolgenden Spielen eine Goldmedaille. Mayer hatte 2014 in Sotschi in der Abfahrt gesiegt, 2018 in Pyeongchang ebenfalls im Super-G.

"Matthias hat unauslöschliche Spuren im Skisport hinterlassen. Seine Fähigkeit, bei Großevents noch einmal ein Schäuferl draufzulegen und im entscheidenden Moment die beste Leistung abrufen zu können, war einmalig", erklärte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober. "Er war auf der Piste ein Ausnahmekönner, aber nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Vorbild."

"Es hat überhaupt keine Anzeichen gegeben", fügte Sepp Brunner, Speed-Trainer der Österreicher, an. Mayer selbst offenbarte, dass er weder Familie noch Trainer eingeweiht hatte. "Ich wollte es schon immer mal machen, spontan einfach aufzuhören. Ich brauche keinen fixen Grund dafür", sagte der Kärntner.

In diesem Winter war Mayer bislang ohne Sieg geblieben, stand aber immerhin zweimal auf dem Podest. "Ich bin heuer gut reingestartet und bin zufrieden. Aber es reicht einfach. Ich möchte mich recht herzlich bei meinen Sponsoren und beim ÖSV bedanken, alle haben einen super Job gemacht, ich bin gespannt, wie es weitergeht", sagte der Speed-Spezialist.

Elf Weltcup-Siege

Mayer hatte seit seinem Debüt im Februar 2009 elfmal im Weltcup gewonnen, sein überraschender Durchbruch war ihm mit dem Olympiasieg 2014 gelungen. In dieser Saison belegte er schon zweimal Rang drei. Am Mittwoch hatte er die Abfahrt in Bormio wegen einer Magen-Darm-Infektion ausgelassen. Auf den Super-G verzichtete er nach der Inspektion gerührt und mit Tränen in den Augen.

nik, dpa, sid

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