Bundesliga

Oczipka über "Senioren": "Können das Spiel besser lesen"

Linksverteidiger spricht auch über Druck und Erwartungshaltung

Oczipka über Unions "Senioren-Team": "Wir können das Spiel besser lesen"

Einer unter vielen "Alten" in Berlin: Bastian Oczipka.

Einer unter vielen "Alten" in Berlin: Bastian Oczipka. imago images/Eibner

Union verpflichtete den ehemaligen Schalker (2017 bis 2021) Ende August ablösefrei. Bevor sich Oczipka den Eisernen anschloss, hatte der Außenverteidiger zwischenzeitlich überlegt, die Karriere nach seiner turbulenten Zeit in Gelsenkirchen zu beenden. Am Dienstag sprach Oczipka, der am Mittwoch 33 Jahre alt wird, in einer Medienrunde über seinen unbefriedigenden Start in Köpenick, den kommenden Gegner 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de), Druck in der Branche und seine Zukunft.

Bastian Oczipka über:

… seine persönliche Hinrunden-Bilanz mit fünf Pflichtspieleinsätzen: 
"Ich habe mir ein bisschen mehr vorgestellt, als ich herkam. Aber wie sich die Mannschaft präsentiert hat, das war auch mit dem Trainer so kommuniziert, gab es daran nichts zu rütteln. Die Jungs haben es so gut gemacht, da war nicht die Möglichkeit, irgendjemanden auszutauschen. Dafür habe ich volles Verständnis."

… die Gelegenheit, die sich ihm nun bietet, da sich Gießelmann beim 2:2 in Leverkusen verletzte und Puchacz bis Saisonende an Trabzonspor verliehen wurde:  
"Ich habe in der Hinrunde ja schon das eine oder andere Spiel gemacht. Für mich ist das keine große Umstellung. Gut, in Leverkusen war es schon eklig, ohne Aufwärmen bei gefühlt minus zehn Grad direkt reinzukommen. Aber sonst ist das für mich absolut in Ordnung. Ich bin jetzt lange dabei, kenne die Jungs mittlerweile, weiß, was gefordert wird. Von daher bin ich absolut bereit."

… seine Zukunft bei Union: 
"Mal abwarten, wie es läuft. Ich habe bewusst erst mal für ein Jahr unterschrieben, weil ich einfach was anderes und mir das hier anschauen wollte."

… die Frage, ob sein zum Saisonende auslaufender Vertrag eine einsatzgebundene Option zur Verlängerung enthält:
"Die gibt es nicht."

… Druck in der Branche und Erwartungshaltungen:
"Das ist ein bisschen vereinsabhängig. Das Budget spielt natürlich auch eine Rolle. Bei Schalke war es so, dass man immer die Anforderung hatte, ins internationale Geschäft zu kommen. Wenn es nicht so lief, ging es relativ schnell hin und her im ganzen Verein. Das kann man hier alles ein bisschen entspannter sehen, dass man nicht diesen Druck hat, dahin kommen zu müssen. Es wäre auch fatal, wenn Union im dritten Jahr in der Bundesliga sagen würde: Wir müssen in die Europa League oder in die Conference League."

… die Stimmung und die Ansprüche auf Schalke und bei Union: 
"Ich will nicht so viel über die Vergangenheit reden. Grundsätzlich ist es so, dass bei Union eine positive Stimmung herrscht. Es wird auch hier sehr viel eingefordert von den Spielern, aber insgesamt herrscht ein sehr gutes Klima. Das macht uns auch ein bisschen aus. Wir haben auch sehr viele gestandene Spieler. Das hat man auch in Leverkusen gemerkt, dass wir uns wehren können, auch wenn die anderen vielleicht ein bisschen schneller oder talentierter sind."

… Unions Startelf in Leverkusen, die auf ein Durchschnittsalter von 30 Jahren kam:
"Man hat mit dem einen oder anderen von Leverkusen nach dem Spiel gesprochen, die haben dann auch ganz klar gesagt, dass ihnen so was fehlt, diese Erfahrung, diese Abgeklärtheit, diese Balance zwischen jungen und reiferen Spielern. Es ist für solch eine Mannschaft dann schwierig, gegen uns zu bestehen, weil wir vielleicht das Spiel ein bisschen besser lesen und mit Erfahrung das eine oder andere wegmachen können."

… das anstehende Heimspiel gegen den Tabellendritten Hoffenheim:
"Die haben einen Lauf. Es ist eine ähnliche Mannschaft wie Leverkusen, die spielerisch sehr stark ist. Aber mit unseren Komponenten können wir jedem Gegner wehtun. Man kann ja auch die anderen fragen, jeder sagt immer wieder: Gegen Union ist es sehr eklig zu spielen. Wir stehen immer kompakt, die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen sind immer sehr gut."

Jan Reinold

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