Bundesliga

Nur gegen den BVB: Stuttgarts besonderes Kunststück

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: "Das kann etwas freisetzen"

Nur gegen den BVB: Stuttgarts besonderes Kunststück

Jubelpose: Für Sebastian Hoeneß und den VfB war der Punktgewinn gegen Dortmund am Ende wie ein Sieg.

Jubelpose: Für Sebastian Hoeneß und den VfB war der Punktgewinn gegen Dortmund am Ende wie ein Sieg. IMAGO/Pressefoto Baumann

Sein erstes Heimspiel als Coach des VfB Stuttgart dürfte wohl Sebastian Hoeneß noch sehr lange in Erinnerung behalten. "Es fühlt sich ein bisschen so an, als hätten wir das Spiel gewonnen", meinte der 40-Jährige nach der Partie bei "Sky". Denn das 3:3 gegen die Westfalen war alles andere als ein gewöhnliches Bundesliga-Spiel. 

"Es war ein sehr intensives Spiel, wir haben immer daran geglaubt und den Kopf nicht hängen gelassen. Am Ende wurden wir auch belohnt", konstatierte auch Josha Vagnoman, der im Verlauf des Spiels erst zwei gute Chancen ausgelassen, dann aber den 2:2-Ausgleich erzielt und fast mit dem Schlusspfiff Silas' Tor zum 3:3-Endstand per Flanke vorbereitet hatte. 

Hoeneß: "Das kann etwas freisetzen"

Auch die große Mehrheit der knapp 48.000 Zuschauer in der sich im Teilumbau befindenden ausverkauften Arena feierte das Remis am Ende wie einen Erfolg ihres VfB. Und so meint auch Hoeneß: "Die Art und Weise kann etwas freisetzen."

Was den Coach nach seinem dritten Spiel mit den Stuttgartern, mit denen er noch immer ungeschlagen ist, besonders freute, war die Einstellung seines Teams, das sich trotz in Unterzahl nie aufgab: "Einerseits war es sehr wichtig, klar zu bleiben, nicht nur mit Herz, sondern auch mit Kopf zu verteidigen. Ich habe es den Jungs auch in der Pause angesehen. Es war eine gute Stimmung, positiv. Wir haben gesagt, dass, wenn die Chance sich ergibt, wir da sein müssen. Und das haben wir eindrucksvoll geschafft." 

Kurios: Es war erst das zweite Mal in der Bundesliga-Geschichte der Stuttgarter, dass es dem VfB gelang, gleich drei Treffer in Unterzahl zu erzielen. Das erste Mal? Am 27. September 1980 gastierte Stuttgart in der Saison 1980/81 in Dortmund. Damals hatte der Österreicher Roland Hattenberger - ebenfalls bereits vor der Pause - die Rote Karte gesehen. Die Borussia erzielte kurz vor und kurz nach der Halbzeit drei Tore zu einer 3:0-Führung. Doch der VfB kam auch damals zurück - und durch Klub-Legende Karl Allgöwer in der 86. Minute schließlich zum 3:3-Endstand. 

Bredlow und das "extrem wichtige Zeichen"

Fabian Bredlow glaubt derweil wie sein Coach, dass gerade die Art und Weise des Comebacks gegen Dortmund den Schwaben im weiteren Verlauf des Abstiegskampf sehr hilfreich sein kann. "Das war ein extrem wichtiges Zeichen auch nach außen, dass wir gegen Mannschaften von oben so spielen und auch in Unterzahl zurückkommen können", sagte der VfB-Keeper.

In jedem Fall könne sein Team nun nach dem denkwürdigen Erlebnis gegen den BVB "mit breiter Brust nach Augsburg fahren". Denn dort steht bereits am kommenden Freitag (20.30 Uhr) das nächste wichtige Duell im Abstiegskampf an - gegen einen Gegner, den der VfB mit einem Sieg wieder tief mit in den Abstiegsstrudel ziehen könnte. 

jom

Bilder zur Partie VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund