2. Bundesliga

Nürnbergs Sieg für die Ruhe - Fiel übt Selbstkritik

Der Club festigt sich im Tabellen-Mittelfeld

Nürnbergs Sieg für die Ruhe - Fiel übt Selbstkritik

Cristian Fiel konnte sich einmal mehr auf Can Uzun verlassen.

Cristian Fiel konnte sich einmal mehr auf Can Uzun verlassen. IMAGO/Zink

Kollektives Durchatmen am Valznerweiher. Seit fünf Spielen hatte der 1. FC Nürnberg nicht mehr gewonnen, zuletzt ging auch das Derby in Fürth in die Hose. In die tabellarische Bredouille gerieten die Franken dadurch noch nicht, eine gewisse Unruhe war in Nürnberg aber dennoch zu spüren. Schließlich gab es zu viele nicht überzeugende Auftritte gegen Teams aus dem Tabellenkeller, die spielerische Entwicklung blieb zudem auf der Strecke.

Das Duell mit Braunschweig sollte also bestenfalls nicht auch noch schiefgehen, zur großen Erleichterung für Cristian Fiel & Co. trat der Club im ersten Durchgang größtenteils dominant auf. Die ersten Minuten verliefen laut Fiel noch "schwierig, danach hatten wir eine super Kontrolle und sind immer wieder dort hingekommen, wo wir dem Gegner Probleme machen konnten." Sebastian Anderssons zweiter Treffer für den Club belohnte die Franken in dieser Phase, die Entstehung per Standard freute Fiel "sehr für meine Co-Trainer".

Fiel braucht zu lange

Nachdem Jannes Horn Braunschweigs Donkor im Strafraum an den Arm geschossen hatte und Can Uzun vom Punkt die Führung ausbaute, war Nürnberg auf Kurs, den fünften Heimsieg der Saison einzufahren. Dass dafür aber noch ein ebenso konsequenter zweiter Durchgang nötig sein würde, schien nicht jedem Akteur des FCN klar zu sein, denn der Club stellte die Defensivarbeit phasenweise nahezu komplett ein.

Braunschweig kam mit drei Wechseln und taktischer Nachjustierung aus der Kabine - und überraschte damit vor allem Nürnbergs Trainer. "In der zweiten Halbzeit habe ich zu lange gebraucht, um auf die Umstellungen des Gegners zu reagieren", übte Fiel Selbstkritik. Der 43-Jährige sah, wie seine Mannschaft die Kontrolle verlor, unsauber spielte und kaum mehr Zweikämpfe führte.

"Damit können wir nicht zufrieden sein"

Die Folge war der völlig verdiente Anschlusstreffer durch Rayan Philippe, der wieder für ein offenes Spiel sowie Ratlosigkeit bei Andersson sorgte. "Damit können wir nicht zufrieden sein. Ich weiß nicht genau, warum wir nach der Pause nachgelassen haben. Vielleicht dachten wir, es geht so weiter", kritisierte der Schwede. Dennoch boten sich in der Folge für den Club reihenweise Konterchancen, um die Partie vorzeitig zu entscheiden. "Wir hatten noch einige Umschaltsituationen für den dritten Treffer, die wir aber nicht gut ausgespielt haben. Da fehlt uns vielleicht noch die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor", merkte Florian Flick an.

Allen voran Benjamin Goller kam häufig in gefährliche Situationen, entschied sich aber in nahezu jeder für die falsche Aktion. So lag bis zum Ende der Braunschweiger Ausgleich in der Luft, den Löwen fehlte aber die Qualität im letzten Drittel. Nürnbergs neunter Saisonsieg blieb somit bestehen, was den Club mit 33 Punkten weit von den Abstiegsrängen entfernt. "Die letzten Wochen waren nicht ganz einfach. Der eine oder andere denkt da vielleicht schon ein bisschen nach", so Fiel, der mit seinem Club nun entspannt weiterarbeiten kann.

tso

Zehntes Zweitliga-Tor: Uzun lässt Klinsmann, Volland und Völler hinter sich