Konstanz auf der Torwart-Position? Fehlanzeige! Grund dafür war unter anderem das unglaubliche Verletzungspech beim FCN: Stammkraft Christian Mathenia (28) verletzte sich am 9. Spieltag schwer (Kniescheibenbruch). Sein Vertreter Andreas Lukse (32) sprang für zwei Spiele ein, ehe er sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog und nach dem 11. Spieltag ebenfalls passen musste. Im folgenden DFB-Pokalspiel (5:6 i.E. in Kaiserslautern) stand Patric Klandt (36) zwischen den Pfosten, aber nicht lange: Die Nummer drei schied mit einem Achillessehnenriss aus. Als wäre das nicht genug, stand auch U-23-Schlussmann Jonas Wendlinger (19, Schambeinentzündung) nicht zur Verfügung.
Also musste Nürnberg am 12. und 13. Spieltag auf Benedikt Willert (18) zurückgreifen, doch dieser enttäuschte (kicker-Notenschnitt 4,75). Also reagierte der Club und engagierte den vereinslosen Felix Dornebusch (25), der in den verbleibenden fünf Spielen bis zur Winterpause das FCN-Tor hütete. In der Vorbereitung verletzte sich dann auch er (Innenbandanriss im rechten Ellenbogen). Zum Rest-Rückrunden-Auftakt aber war zumindest Mathenia wieder fit und kehrte in den sieben Spielen bis zur Corona-Pause zurück.
Unterm Strich also setzten die Franken in der laufenden Saison schon fünf Keeper in 27 Pflichtspielen (Liga und Pokal) ein: Mathenia (16 Spiele, kicker-Notenschnitt 3,41), Lukse (drei, 3,5), Klandt (eins, 3,0), Willert (zwei, 4,75) und Dornebusch (fünf, 3,6). Wie der Blick auf die kicker-Noten verrät, konnte auch leistungstechnisch keiner überzeugen. Mathenia etwa ist mit 56,1 Prozent gehaltener Bälle und einem Notenschnitt von 3,41 auch statistisch gesehen der schwächste Stammkeeper in der 2. Liga. Nürnberg hat ein Torwart-Problem.
Dornebusch will bleiben
Das Torhüter-Pech jedenfalls zieht sich weiterhin wie ein roter Faden durch die Saison. "Ich war wieder fit, dann wurden wir in Quarantäne geschickt", sagt Dornebusch, der wie seine Kollegen nun von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ausgebremst wurde. Der Vertrag des 25-Jährigen läuft zum Saisonende aus, weshalb er sich formell schon arbeitslos meldete. "Ich bin entspannt, auch wenn es keine schöne Situation für mich ist, weil kein Verein aktuell Vertragsgespräche führen kann", sagt Dornebusch, der auch einen Verbleib beim Club hofft: "Im Optimalfall bekomme ich hier einen Anschlussvertrag."