Bundesliga

Nübel zeigt keine Nerven und bekommt ein Extralob

Das 1:5 in Leipzig hinterlässt bei Stuttgarts Keeper keine Spuren

Nübel zeigt keine Nerven und bekommt ein Extralob

War zu Beginn der Partie öfter gefragt: Alexander Nübel.

War zu Beginn der Partie öfter gefragt: Alexander Nübel. IMAGO/Sportfoto Rudel

Es ist das Los eines jeden Torhüters. Während Angreifer für jedes Tor gefeiert werden und weitgehend ungestraft Bälle an die unpassendsten Ecken des Stadions bolzen dürfen, wiegt jeder Fehler eines Keepers schwer. Egal, wie gut er bis dahin war. Nübel durfte das beim 1:5 in Leipzig erleben, als er nach glänzendem Start mit einer missglückten Rettungstat den Niedergang der schwäbischen Ambitionen einläutete. Obendrein in die Bredouille gebracht von Dan-Axel Zagadou und dessen vorausgegangenem Rückpass. Gegen Freiburg spielte Nübel auf, als sei dies nie passiert.

Eine starke Leistung des 26-Jährigen, der gerade in den ersten Minuten Wichtigkeit bewies, als er die Chancen der Freiburger durch Michael Gregoritsch (3.) und Matthias Ginter (4.) vereitelte. "Wir müssen froh sein, nicht zurückzuliegen", sagt Sebastian Hoeneß. "Alex hat uns davor bewahrt." Ein 0:1 hätte die Heimmannschaft aus dem Tritt bringen können. Womöglich mit Folgen. Stattdessen kamen die Schwaben ins Rollen und zum Erfolg. Nach den beiden SC-Möglichkeiten "war es eine richtig gute Leistung von uns", meint der VfB-Cheftrainer. "Wir waren sehr effektiv und sehr effizient und haben das Spiel so auf unsere Seite gezogen."

Auch nach der Pause, als Freiburgs Trainer Christian Streich mit Maximilian Philipp, Ritsu Doan und Tan-Kenneth Jerico Schmidt frische Impulse bringen wollte, behielten die Schwaben die Ruhe und konnten sich bei des Gegners Torannäherungen, allesamt keine echten Prüfsteine, auf ihren Keeper verlassen. "Es war ein sehr gutes Spiel von der gesamten Mannschaft", erklärt der Keeper, der wenig bis gar nicht mehr herausgefordert wurde und das Lob auf die Mannschaft verteilt sehen will. Auch die Sprechchöre mit seinem Namen. "Ich glaube, das war mehr für die Mannschaft als nur für mich. Es geht um die Mannschaftsleistung. Die steht im Vordergrund. Darauf kommt es an."

Wohlgemuth: "Alex hat viel Sicherheit ausgestrahlt"

Demut, die alle Verantwortlichen einfordern. Die Fabian Wohlgemuth nicht daran hindert, dem Leihkeeper aus München dennoch ein kleines Extralob auszusprechen. "Wenn man in dieser Höhe gewinnt und der Torhüter trotzdem eine so entscheidende Rolle spielt, dann sagt das einiges über die Geschlossenheit dieser Mannschaftsleistung aus", so der Sportdirektor. "Alex hat diesmal wieder viel Sicherheit ausgestrahlt hat, hatte viel Klarheit in seinen Aktionen und gibt seinen Vorderleuten ein Gefühl, das für Stabilität sorgt."

Verbale Rückendeckung half dem Ex-Schalker zudem, in der Vorwoche alles Negative abzuhaken. "Mein individueller Fehler war heftig, aber das passiert. Die Situation an sich war sehr unglücklich", so Nübel, der das Schicksal eines Keepers mit allen anderen Berufskollegen teilt. Es sei "nicht einfach als Torwart. Da wird immer eher auf das Negative geschaut". Er habe sich nicht damit beschäftigt, sondern einfach sein gewohntes Programm abgespult. Die Partie sei analysiert worden und weiter ging‘s. "Ich habe normal trainiert und Gas geben", so der 26-Jährige. "Und dann zehre ich vom Training."

George Moissidis

Bilder zur Partie VfB Stuttgart gegen SC Freiburg