Bundesliga

"Noch so ein Jahr hält der Fußball nicht aus"

Bielefeld: Rejek befürwortet mögliche Klage für Fan-Zulassung

"Noch so ein Jahr hält der Fußball nicht aus"

Die Bielefelder Arena: Arminia plant mit maximal 13.750 Zuschauern zum Start.

Die Bielefelder Arena: Arminia plant mit maximal 13.750 Zuschauern zum Start. imago images/pmk

Aus dem Trainingslager der Bielefelder in Scheffau berichtet Michael Richter

Ein zumindest optisch rundum besetzt wirkendes Stadion - in Bielefeld wird es dies nach jetzigem Stand zum Bundesliga-Auftakt gegen den SC Freiburg am 14. August wieder geben. Zwar bleiben wegen der Sicherheits- und Hygienevorschriften weiterhin viele Plätze in der Schüco-Arena leer, wie Arminias Finanzgeschäftsführer Markus Rejek betont: "Wir gehen momentan davon aus, dass wir eine Zulassung von 13.750 Zuschauern haben werden."

Regelungen gelten für Inzidenzwert unter 35

Jedoch werden diese - inklusive 1400 eigener Fans auf den Stehplätzen im Heim- und Gastbereich - ihre Plätze auf den Blöcken aller Tribünen einnehmen können, aus Abstandsgründen eingeteilt in verschiedene Sektoren. Einlass erhalten alle geimpften, getesteten oder genesenen Besucher. Eine lückenlose Kontrolle soll an den Eingängen stattfinden. Auch die Stadionwurst sowie andere Speisen und Getränke soll es an den Kiosken wieder zum Verzehr am Platz geben. Voraussetzung bleibt ein Verharren der Inzidenzwerte unter 35. Steigen die Zahlen, könnten erneut Einschränkungen erfolgen. Rejek dazu: "Das ist eine große Frage, die wir allein nicht klären können."

Dauerkarten nach der Länderspielpause?

Offen bleibt weiterhin, wann die Ostwestfalen auch wieder die Nachfrage nach Dauerkarten bedienen werden. "Weil die aktuelle Schutzverordnung in NRW Spielräume in der Interpretation und Gestaltung lässt und noch bis Mitte September gültig ist", so Rejek, "haben wir uns entschieden, dass die ersten beiden Heimspiele gegen Freiburg und Frankfurt mit Tageskarten abgewickelt werden und wir dann in der etwas längeren Länderspielpause neu entscheiden, ob wir für die 15 Heimspiele, die folgen, Dauerkarten anbieten oder nicht." Näheres dazu will der Verein noch an diesem Donnerstag mitteilen.

Bielefelds Finanzgeschäftsführer Markus Rejek.

Hofft wie alle in der Branche auf die Rückkehr zur Normalität: Bielefelds Finanzgeschäftsführer Markus Rejek. imago images/pmk

Bis zum September dürften sich die Klubs der Liga insgesamt positioniert haben und unter anderem ein Loslösen vom Inzidenzwert 35 und dem damit drohenden Szenario erneuter Schließungen fordern. Eine Saison wie die vergangene sei laut Rejek "ökonomisch und emotional" nicht ein weiteres Mal darstellbar. "Wir spielen Fußball für die Menschen. Noch so ein Jahr hält der Fußball nicht aus." Nicht nur die Vereine, sondern ganz viele weitere Bereiche im täglichen Leben könnten einen erneuten Lockdown wirtschaftlich nicht mehr tragen. "Die Lösung kann nicht die sein, die wir jetzt ein Jahr gelebt haben. Denn dann wird es den Fußball in der Form nicht mehr geben."

Wir spielen Fußball für die Menschen. Noch so ein Jahr hält der Fußball nicht aus."

Finanzgeschäftsführer Markus Rejek

Sammelklage gegen Land und Kommune denkbar

Eine schnelle Entscheidung mittels einer Klage gegen das Land und auf kommunaler Ebene sei deshalb dann wahrscheinlich. "Wir würden uns einer Sammelklage sicherlich auch anschließen", begrüßt auch Rejek den in anderen Klubs offenbar schon vorbereiteten Weg.

Vorerst aber richtet sich der Blick bei den Ostwestfalen optimistisch in die Zukunft. Der letzte Test vor dem Pflichtspielstart am 31. Juli gegen den FC Twente soll nicht nur zur sportlichen Generalprobe, sondern auch zum Probelauf für ein Heimspiel mit Publikum unter den gegebenen Voraussetzungen werden. "Maximal 9150 Zuschauer haben wir für dieses Spiel angemeldet und auch genehmigt bekommen", so Rejek.

Zuletzt hatte in der 26.515 Zuschauer fassenden Spielstätte beim 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln am 26. September 2020 ein Spiel mit Zuschauern - seinerzeit 5460 - stattgefunden.

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