"Aus unterschiedlichen Gründen lief es für Lukas nicht so, wie wir uns das alle erhofft hatten." Das sagte Marcel Schäfer Anfang Januar 2020, nachdem sich der VfL Wolfsburg und Leih-Angreifer Lukas Nmecha schon wieder voneinander verabschiedeten. Der damals 21-Jährige war als Reaktion auf eine schwere Verletzung von Daniel Ginczek ausgeliehen worden von Manchester City, Trainer Oliver Glasner fand jedoch nur wenig Verwendung für den flexiblen Offensivmann.
Lediglich sechsmal kam Nmecha seinerzeit in der Bundesliga zum Einsatz, er stand nur einmal in der Startelf, fünf Einwechselungen in der Europa League und eine im Pokal kamen hinzu. Die ernüchternde Bilanz: Nmecha blieb ohne Tor und ohne echte Chance.
Also reagierte sein Klub Manchester City, beorderte den Stürmer zurück, um ihn direkt wieder zu verleihen. Zunächst an den FC Middlesbrough, wo Nmecha in elf Championship-Spielen ebenfalls leer ausging, in der vergangenen Saison dann zum RSC Anderlecht, wo er in 37 Ligaeinsätzen 18-mal traf. Eine Entwicklung, die er auch in der deutschen U-21-Nationalmannschaft fortsetzte. Mit vier Endrunden-Treffern wurde er EM-Torschützenkönig und hatte erheblichen Anteil am Titelgewinn der Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz, im Endspiel traf Nmecha zum 1:0-Sieg gegen Portugal.
Nun also wieder Wolfsburg? Der Kontakt zum Spieler, nun 22 Jahre alt, ist nie abgerissen, mit ihm sind die Niedersachsen nach den Gesprächen der vergangenen Wochen nach kicker-Informationen bereits auf einem Nenner. Nmecha kann sich eine Rückkehr zum VfL vorstellen, sein Vertrag bei Manchester City läuft jedoch noch ein Jahr. Zwischen den Klubs hat bereits ein Austausch stattgefunden, nun geht es um die Ablöse. Und das ist, wie an so vielen Stellen des aktuell nur schwer in Gang kommenden Transfermarkts, die größte Hürde. "Lukas passt perfekt zu unserer Spiel- und Vereinsphilosophie", hatte Sportdirektor Schäfer bei der ersten Verpflichtung von Nmecha im August 2019 gesagt. An der Meinung hat sich in Wolfsburg nichts geändert.
