Bundesliga

"Nichts von Organisation und Kompaktheit": Wird Union vom Gejagten zum Jäger?

Trainer Fischer sieht Verunsicherung

"Nichts von Organisation und Kompaktheit": Wird Union vom Gejagten zum Jäger?

"Am Ende musst du leider mit dieser unnötigen Niederlage leben": Rani Khedira.

"Am Ende musst du leider mit dieser unnötigen Niederlage leben": Rani Khedira. IMAGO/Matthias Koch

Um viele Erkenntnisse ist der 1. FC Union Berlin nach der Pleite in Augsburg (0:1) eigentlich nicht reicher. Zumindest was die Tabellensituation angeht. Denn der Stand ist der gleiche wie vor dem Spieltag. Den Einzug in die Champions League haben die Eisernen weiterhin in der eigenen Hand. "Wir müssen Vollgas geben und Punkte einfahren. Darum geht es", betonte Stürmer Kevin Behrens.

Wenn es so einfach wäre. Denn von Vollgas war von den Eisernen eigentlich nichts zu sehen. In Halbzeit eins ließen die Gäste zwar nichts anbrennen, aber hochgradig gefährlich wurden sie selbst auch nicht. Und das nicht zum ersten Mal in Augsburg. Bei den Fuggerstädtern konnten die Berliner noch keine einzige Partie gewinnen. "Ich weiß auch nicht, warum wir uns hier so schwer tun", so Behrens.

Der viele Ballbesitz mündete in gerade einmal drei Chancen

Ein wenig ratlos waren die Hauptstädter, wie sie diese Partie verlieren konnten. Gegen einen Gegner, der zumindest auf dem Papier nicht qualitativ hochwertiger besetzt ist. "Die Effizienz hat gefehlt, am Ende musst du leider mit dieser unnötigen Niederlage leben", konstatierte Vize-Kapitän und Ex-Augsburger Rani Khedira, der die kommende Partie gegen den SC Freiburg aber noch nicht zu hoch hängen will. Von einem Endspiel mochte er nichts wissen. "Es ist ein Spiel mit einer gewissen Brisanz. Aber auch da versuchen wir, wieder die drei Punkte einzufahren."

Auffällig ist in dieser Saison, dass Union damit Probleme hat, wenn der Gegner sich mal hinten reinstellt und eben genauso griffig zu Werke geht. Mit dem vielen Ballbesitz wussten die Hauptstädter nichts anzufangen. Lediglich drei Chancen erspielten sich die Gäste in Bayern. Nach dem 0:1, bei dem laut Trainer Fischer "nichts von Organisation und Kompaktheit" zu sehen gewesen war, sei die Mannschaft verunsichert gewesen.

Diese Verunsicherung muss das Team schnell ablegen, wenn die erstmalige Qualifikation für die Königsklasse gesichert werden soll. Denn falls die Breisgauer am Samstag drei Punkte aus der Alten Försterei entführen, wird der 1. FC Union auf einmal vom Gejagten zum Jäger. Auch wenn sie das in Köpenick vor den Medien nicht zugeben wollen: Es wäre ein Szenario, was der Verein an den letzten zwei Spieltagen gerne vermeiden würde.

Jannis Klimburg