Bundesliga

Wie Weinzierl die Bayern wieder ärgern will

Formstarken Augsburgern spielt der Zeitpunkt in die Karten

"Nicht taktieren oder verwalten": Wie Weinzierl die Bayern wieder ärgern will

Nach den jüngsten Erfolgen wieder guter Dinge: FCA-Trainer Markus Weinzierl.

Nach den jüngsten Erfolgen wieder guter Dinge: FCA-Trainer Markus Weinzierl. IMAGO/Krieger

Spiele gegen den Rekordmeister sind für jeden etwas Besonderes. Für den FC Augsburg sowieso. Weniger als 80 Kilometer liegen zwischen der heimischen Spielstädte und dem Stadion im Münchner Norden. Drei Mal haben die Schwaben dem großen Favoriten schon ein Schnippchen schlagen können, drei Mal stand Markus Weinzierl dabei an der Seitenline. Zuletzt in der Hinrunde beim 2:1-Sieg im Oktober. Auch wenn der Augsburger Trainer immer wieder gerne an diese Erfolge zurückdenkt und sich freut, darauf angesprochen zu werden, schwelgte der 47-Jährige am Freitag nicht nur in Erinnerungen. Viel mehr erzählte er, wie er mit seinem Team am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) erneut den Favoritenschreck geben möchte.

"Es ist kein Bonusspiel. Wir haben nichts zu verschenken oder auf die leichte Schulter zu nehmen. Es geht um drei wichtige Punkte", stellte Weinzierl bei der Pressekonferenz klar. Das soll sich auch im Personal zeigen. Auch wenn der FCA auf Mads Pedersen (COVID-19) und Frederik Winther (krank) verzichten muss, will Weinzierl keine Rücksicht auf die kommenden Wochen im Abstiegskampf nehmen und Akteure für die Spiele schonen, in denen die Chancen auf dem Papier besser stehen: "Ich glaube, es ist noch nie gutgegangen, wenn man taktiert, verwaltet oder sich irgendwas für die nächsten Wochen aufhebt. Wer weiß, was in drei Wochen ist. Es gilt in jedem Spiel alles zu geben."

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
69
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
60
3
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
52

Der Zeitpunkt scheint dem FCA in die Karten zu spielen. Zum einen befindet man sich selbst im Formhoch und kann nach den Siegen über Wolfsburg (3:0) und Mainz (2:1) in den vergangenen Tagen vom frischen Selbstvertrauen zehren. Zum anderen ist der Rekordmeister am Samstag in Gedanken vielleicht nicht zu 100 Prozent auf dem Rasen. "Sie spielen am Dienstag das wichtigste Spiel in dieser Saison, ich denke, dass der Fokus darauf liegt. Wenn es also etwa Positives für uns gibt, dann ist es der Zeitpunkt zwischen den beiden Villarreal-Spielen", sagte der Coach.

"Wenn sie Lust bekommen, dann wird es schwer"

Allen voran gegen den Ball wird Augsburg in Höchstform agieren müssen um Robert Lewandowski, der in 18 Spielen gegen den FCA schon 22 Treffer erzielte, und seine Kollegen in Schach zu halten. "Es ist Fakt: Wenn sie Lust bekommen, dann wird es schwer. Diese Lust müssen wir ihnen nehmen, kompakt, gut und präsent verteidigen", forderte Weinzierl.

Angesichts dieser Aufgabe wird der Trainer froh sein, zumindest in der Defensive auf das zuletzt in der Startelf stehende Personal zurückgreifen zu können. Sorgen bereiten eher die Angreifer. "Wir haben schon ein paar Probleme. Michael Gregoritsch, Alfred Finnbogason, das sind alles Spieler, die keinen Rhythmus haben. Es gilt zu schauen, wer den besten Eindruck macht. Dann wird es ein guter Plan sein, frühzeitig zu wechseln, die Kräfte zu verteilen", verriet Weinzierl.

Sorgen um das Toreschießen musste er sich zuletzt sowieso nicht machen, irgendjemand traf immer. Seit Jahresbeginn schossen die Augsburger in allen elf Spielen mindestens einen Treffer. Folgt auch ein Torerfolg gegen die Bayern, wäre der Vereinsrekord aus der Saison 2015/16 eingestellt.

Moritz Kreilinger