Bundesliga

Nicht im Kader und klare Ansage: Toppmöllers Denkzettel für Dina Ebimbe

Frankfurts Angreifer Alario muss sich endlich stärker aufdrängen

Nicht im Kader und klare Ansage: Toppmöllers Denkzettel für Dina Ebimbe

Muss sich steigern: Frankfurts Eric Junior Dina Ebimbe.

Muss sich steigern: Frankfurts Eric Junior Dina Ebimbe. IMAGO/Jan Huebner

Ursprünglich hatte Toppmöller Alario einen Kaderplatz gegen Heidenheim in Aussicht gestellt. Nach seiner Knie-OP in der Sommerpause hatte es der Argentinier bislang noch kein einziges Mal auf die Bank geschafft und war bei der UEFA auch nicht für die Conference League gemeldet worden.

Es erstaunt, dass der 31-Jährge noch immer keine Alternative ist und sich sogar hinter Jugendstürmer Nacho Ferri (19) einreihen muss. Schließlich kam Alario schon in der vergangenen Länderspielpause im Test gegen Wehen Wiesbaden (3:1) in der Schlussviertelstunde zum Einsatz. Seither ist gut ein Monat vergangen.

Toppmöller: "Der Spieler muss durch die Tür gehen"

"Wir definieren uns auch über Intensität", sagt Toppmöller und verweist auf die beeindruckende Laufleistung gegen Heidenheim: 124,74 Kilometer. "Wer sich unsere Spiele anschaut, sieht, dass wir extrem viel investieren müssen", betont der Coach und erläutert: "Lucas braucht vielleicht noch einen Moment. Im Training macht er es in kleinen Spielformen sehr gut, in größeren Spielformen hat er noch einen Rückstand. Es liegt an ihm, sich aufzudrängen. Bei mir hat jeder die Möglichkeit, in die Startelf zu kommen."

Wir können ihm den Weg bereiten und ihn unterstützen, doch er muss selbst durch die Tür gehen und zeigen, dass er unbedingt will.

Dino Toppmöller

Exemplarisch nennt er Jens Petter Hauge, der sich seinen Startelfeinsatz bei PAOK Saloniki "über die Trainingsleistung verdient hat". Toppmöller lässt nichts unversucht, auch Alario in den Wettkampfmodus zu bringen. "In der vergangenen Woche haben wir das Spielersatztraining extra für ihn angepasst und auf einem größeren Feld gespielt, damit die Laufwege länger sind. Wir tun schon sehr viel, um ihn zu integrieren", berichtet der Coach. Aber: "Am Ende ist es so wie immer: Der Spieler muss durch die Tür gehen. Wir können ihm den Weg bereiten und ihn unterstützen, doch er muss selbst durch die Tür gehen und zeigen, dass er unbedingt will."

Bundesliga, 7. Spieltag

Alario und die Frage nach der Mentalität

Bei Alario stellt sich aufgrund der vergangenen Saison durchaus die Frage nach der Mentalität. Unter Ex-Coach Oliver Glasner spielte der Stürmer fast keine Rolle. Als der kicker Glasner während der Rückrunde auf einer Pressekonferenz fragte, ob er sich Randal Kolo Muani und Alario als Doppelspitze vorstellen könne, antwortete er lapidar: "Deswegen seid ihr Journalisten und ich bin Trainer."

Eine Begründung folgte nicht. Der Fußballlehrer konnte dem Vernehmen nach nicht verstehen, wie man überhaupt auf einen solch abstrusen Gedanken kommen kann - so schlecht soll sich Alario im Training präsentiert haben. Da fast nur Geheimtraining stattfand, blieb das jedoch im Verborgenen.

Wenn die Eintracht am Freitag zum Testspiel bei Chemie Leipzig (19 Uhr) antritt, sollte Alario auch im eigenen Interesse rennen wie in einem Finale der Weltmeisterschaft. Ewig wird die Tür für ihn nicht offenstehen, zumal in der Winterpause voraussichtlich zwei neue Stürmer kommen werden.

Klare Ansage an Dina Ebimbe

Auch Dina Ebimbe muss sich steigern. Der Franzose stand gegen Heidenheim überraschend nicht im Kader. Vor dem Spiel gab der Klub "leichte Nachwehen des PAOK-Spiels" als Grund an, doch das entsprach nicht ganz der Wahrheit.

"Ich war mit ihm und seinen Leistungen in den letzten zwei Spielen nicht einverstanden, was das Invest betrifft", moniert Toppmöller und erklärt: "Wir alle wissen, dass er unglaublich viel Potenzial hat. Das sieht jeder. Aber es geht in allererster Linie um die Bereitschaft, alles zu investieren, wenn ich auf den Platz gehe. Nicht für mich selber, sondern für meine Teamkollegen. Das verlange ich von ihm. Das muss er machen, dann ist er für uns ein extrem wichtiger Spieler." Andernfalls spielten eben andere.

"Wenn ich sehe, wie sich die Jungs verausgabt haben, wie jeder brannte. Wenn ich Aurelio Buta sehe, der sich für eine Grätsche abfeiert. Das ist genau das, was wir sehen wollen und brauchen. Von daher ist er herzlich eingeladen, ab nächster Woche im Training wieder Gas zu geben."

Deutliche Worte des Trainers, der damit dokumentiert, dass er keine unangenehmen Entscheidungen scheut. Intern wie extern dürfte das sein Profil schärfen. Es liegt an Dina Ebimbe, aus diesem Denkzettel die richtigen Schlüsse zu ziehen. 

Julian Franzke

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Heidenheim