Bundesliga

Julian Chabot kündigt Gespräche mit dem 1. FC Köln an

Beide Parteien wollen Zusammenarbeit fortsetzen

Nicht gesucht, aber gefunden: Chabot kündigt Gespräche mit Köln an

Absoluter Leistungsträger in Köln: Julian Chabot.

Absoluter Leistungsträger in Köln: Julian Chabot. imago images

Sie haben sich nicht gesucht, aber gefunden. Julian "Jeff" Chabot und der 1. FC Köln - als die Zusammenarbeit bekannt wurde, herrschten Fragezeichen vor. Diesen Innenverteidiger kannten die wenigsten Fans in Köln und auch die Fachleute taten sich schwer mit dem DFB-U-21-Internationalen, der die längste Zeit seiner Profikarriere im Ausland verbracht hatte. Sparta Rotterdam, FC Groningen, Sampdoria Genua hießen die ersten Stationen des Abwehrspielers, der vor seiner Leihe nach Köln bei Spezia Calcio spielte, auch dort von Genua hin ausgeliehen.

Eine bewegte Karriere also, die nun in Köln so eine Art Erfüllung zu finden scheint. Chabot macht keinen Hehl daraus, wie gut er sich dort fühlt und der Wunsch, langfristig beim FC zu bleiben, scheint sehr hell durch: "Ich fühle mich hier sehr wohl." Bislang wurden intensive Vertragsgespräche hinten angestellt, die Konzentration galt dem Abstiegskampf. "Jetzt", so Chabot, "kann gesprochen werden."

FC-Geschäftsführer Christian Keller und Trainer Steffen Baumgart haben immer betont, wie sehr ihnen daran gelegen ist, den bulligen Innenverteidiger zu halten. Das Leihgeschäft mit Sampdoria bietet die Möglichkeit, ihn trotz FIFA-Bann weiter zu verpflichten, der gegenseitige Wille ist da. Was niemanden verwundert.

Zwei seltene Ausrutscher

Abgesehen von zwei Ausrutschern (Note 5 beim 0:3 in Stuttgart und Note 5,5 beim 1:6 in Dortmund) liefert Chabot seit Monaten Top-Leistungen ab. Sein Zweikampfverhalten flößt Respekt ein, sein Aufbauspiel mit einer Passquote jenseits der 80 Prozent kann sich sehen lassen. "Ich habe mich in jedem Bereich verbessert in den eineinhalb Jahren, die ich hier bin", sagt Chabot, der sich zu Beginn seines Engagements auch nicht von einer zweimonatigen Verletzungspause stoppen ließ.

Mittlerweile ist er Stammspieler, hat auch das für Baumgarts Art Fußball spielen zu lassen so wichtige Vorwärtsverteidigen und Durchschieben komplett verinnerlicht, ist ungemein kopfballstark und tritt aggressiv auf - womit er fast ein Alleinstellungsmerkmal in einer Mannschaft besitzt, die mitunter noch zu brav wirkt. Davon kann bei ihm in keiner Weise die Rede sein.

Frank Lußem

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