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NFL 2023, NFC West: Brock Purdys gelobtes 49ers-Land?

NFL 2023: 49ers, Seahawks, Rams und Cardinals im kicker-Check

NFC West: Dunkle Wolken bei den Cardinals - Purdys gelobtes Land?

Brock Purdy, Geno Smith, Matthew Stafford und Kyler Murray: Die vier Quarterbacks der NFC West (v.li.).

Brock Purdy, Geno Smith, Matthew Stafford und Kyler Murray: Die vier Quarterbacks der NFC West (v.li.). imago images

Arizona Cardinals (Vorjahr 4:13): Rebuild welchen Ausmaßes?

Hart gesagt: Die Saison hat noch gar nicht begonnen, da liegt der Fokus der Cardinals bereits auf den Folgejahren. Darauf deuten zumindest die Kaderveränderungen in der Offseason hin. Stars und etablierte Spieler wurden kostengünstig abgegeben. So zum Beispiel Wide Receiver DeAndre Hopkins, der fortan für die Titans aufläuft. Auch J.J. Watt hinterlässt nach seinem Karriereende große Fußspuren im Wüstensand von Arizona. Adäquaten Ersatz sucht man vergebens. Der aktuelle Kader macht wenig Hoffnung auf eine Saison mit vielen Siegen. 

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Arizona befindet sich im Rebuild und wird in den kommenden Jahren über den Draft ein neues Team aufbauen wollen. Ob dann auch Franchise-Quarterback Kyler Murray dazugehört? Der 26-Jährige laboriert aktuell noch an den Folgen seines Kreuzbandrisses aus dem Dezember 2022 und wird zumindest den Saisonstart verpassen. Inwiefern er sportlich eingreifen darf und soll, wird auch von dem Winning Record in seiner Abwesenheit abhängen. Joshua Dobbs wird ihn in den ersten Wochen vertreten. 

L.A. Rams (Vorjahr: 5:12): Wenige Säulen, viele Fragezeichen

Vor gar nicht allzu langer Zeit reckten die Rams die Vince-Lombardi-Trophy in die Höhe. Super Bowl LVI ging mit 23:20 an das Franchise aus Los Angeles. Das war 2022. Es folgte eine Saison mit dem klassischen Super-Bowl-Blues: Schlechte Leistungen und viele Verletzungen warfen die Rams schnell aus dem Play-off-Rennen. Quarterback Matt Stafford absolvierte nur neun Spiele, ebenso Receiver Cooper Kupp. Ohne Zweifel das Herzstück der Rams-Offensive. Da auch auf der defensiven Seite des Feldes Aaron Donald einige Spiele verpasste, erlebte das Team den sportlichen Einbruch. 

Und aus diesem sportliche Loch sollen eben jene drei Spieler die Rams gemeinsam mit Head Coach Sean McVay wieder herausführen. Die zwei zentralen Fragen: Finden die drei Säulen nach ihren Verletzungen wieder zu alter Form? Und wer kann den etablierten Säulen zur Seite stehen? Besonders die Run Defense wird Donald alleine nicht tragen können. Auch Stafford braucht neben Kupp weitere verlässliche Anspielstationen. Bleiben die Rams von Verletzungen verschont, wird am Ende der Saison eine bessere Bilanz als 5:12 in den Büchern stehen. Eine weitere holprige Saison mit Verletzungen und Niederlagen könnte auch in L.A. endgültig den Rebuild einleiten. 

Seattle Seahawks (Vorjahr: 9:8): Geno und die Problemzone Defense

Nach einer überraschend erfolgreichen Vorjahressaison, die erst in der Wild-Card-Runde gegen die 49ers ihr Ende fand, dürstet es den Seattle Seahawks nach mehr. Dafür wurde Publikumsliebling Bobby Wagner zurück in den Nordwesten der USA geholt und der Kader mit spannenden Rookies wie zum Beispiel Devon Witherspoon (Cornerback) oder etwa Jaxon Smith-Njigba (Wide Receiver) ergänzt. Ob für die Seahawks ein erneuter Play-off-Run möglich ist, hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab.

Erstens: Kann sich die Defense steigern? In der Verteidigung  klafften, trotz einer positiven Bilanz von 9:8, mitunter riesige Löcher. Besonders die Defensive Line offenbarte einige Schwachstellen in der Laufverteidigung und schaffte es zu selten, den gegnerischen Quarterback unter Druck zu setzen. Zweitens: Kann Geno Smith, der das Team letztes Jahr von Russell Wilson übernommen und mit starken Leistungen durch die Saison geführt hatte, seine Performance wiederholen? Der 32-Jährige muss beweisen, dass seine Completion Rate von 69,9 Prozent (Bestwert der gesamten NFL) kein Ausrutscher nach oben war. 

San Francisco 49ers (Vorjahr: 13:4): "In Purdy we trust"

Brock Purdy

Nach seinem Durchstart nun fester Starting Quarterback der Niners: "Mr. Irrelevant" Brock Purdy. IMAGO/USA TODAY Network

Die Entscheidung ist gefallen: Das Kapitel Trey Lance als Quarterback der 49ers ist Geschichte, bevor es richtig begonnen hat.  Mit ihm gehen auch die schmerzlichen Gedanken an drei First-Round-Picks, die San Francisco im Draft 2021 in ihn investierte. Stattdessen gehört die Zukunft Brock Purdy. "Mr. Irrelevant", im Draft 2022 als letzter Spieler überhaupt ausgewählt, erlebte in der Vorsaison einen kometenhaften Aufstieg, nachdem sich mit Lance und Jimmy Garoppolo die etatmäßigen Quarterbacks verletzt hatten. Purdy spielte befreit auf, eilte von Sieg zu Sieg, ehe eine Ellbogenverletzung im NFC Championship Game seinen Run die Saison der 49ers abrupt beendete. 

Ähnlich wie Geno Smith bei den Seahawks muss auch Brock Purdy seine Leistungen aus der Vorsaison bestätigen, geht in dem Quarterback-freundlichen System von Head Coach Kyle Shanahan allerdings mit gänzlich anderen Vorzeichen in die neue Spielzeit. Auf der anderen Seite des Balles war die Defense der 49ers das Prunkstück. Defensive Coordinator DeMeco Ryans hat mittlerweile bei den Texans übernommen, Steve Wilks tritt seine Nachfolge an. Sollte dieser Übergang gelingen, gehört San Francisco zu den heißen Anwärtern auf einen Super-Bowl-Run. Der Sieg in der NFC West ist da das anvisierte Minimum. 

jhm

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