Aalens Trainer Ralph Hasenhüttel sah nach der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern keinen Grund, seine Startformation zu verändern. Einen Neuen gab es dennoch: Fejzic, aufgrund des Pokal-Aus in der Vorsaison mit Fürth gegen Dortmund mit schlechten Erinnerungen an diesen Wettbewerb, durfte zwischen die Pfosten, Bernhardt rückte auf die Bank.
Ingolstadt-Coach Tomas Oral musste zuletzt mit dem 1:1-Remis beim FC St. Pauli auch nicht unzufrieden sein. Entsprechend schenkte er derselben Startelf das Vertrauen.
Aalen nutzt die erste Chance
Bei hochsommerlichen Klima in der Scholz-Arena kamen die Gäste zunächst etwas besser in die Partie, gefährlich wurde es für Fejzic im VfR-Tor allerdings nicht. Beide Teams taten sich schwer in der Torannäherung - bis Aalen einen Standard zur etwas überraschenden Führung nutzte: Dausch brachte die Ecke von rechts auf den kurzen Pfosten, wo Lechleiter in den Ball startete und die Kugel per Kopf auf das kurze Eck lenkte. Schäfer stand zwar am Pfosten, konnte den Ball aber nur noch unter die Latte köpfen, von wo das Leder hinter die Line sprang (15.).
DFB-Pokal am Sonntag
Als Weckruf taugte der Rückstand für den FCI nicht. Die Schanzer verbuchten zwar jede Menge Ballbesitz, torgefährliche Aktionen brachten sie dabei aber nicht zustande. Der VfR konnte sich so damit begnügen, in der eigenen Hälfte die Räume eng zu machen und dann schnell umzuschalten. Und dieses Rezept sollte Erfolg haben. Nach einer kurzen Trinkpause, die Schiedsrichter Marcel Unger aufgrund der hohen Temperaturen einlegen ließ, scheiterte Kampl zunächst noch vom Strafraumrand an Özcan (26.). Eine noch größere Chance ergab sich, als Traut von Schäfer im Strafraum plump gefoult wurde. Dausch trat zum folgreichtigen Strafstoß an, wieder blieb Özcan Sieger (33.).
Ein vergebener Elfer als Knackpunkt? Nicht an diesem Tag, denn nur zwei Minuten später drängte Kampl von links energisch mit dem Ball am Fuß nach innen. Özcan verkürzte den Winkel, Kampl entschied sich für den Pass in den Rückraum: Aus nun lediglich sechs Metern hatte Dausch keine Probleme, das 2:0 zu erzielen (35.).
FCI-Coach Tomas Oral reagierte umgehend, brachte mit Akaichi einen zweiten Stürmer und nahm dafür den bereits Gelb-verwarnten Groß raus. Am Spiel seiner Mannschaft änderte das aber nichts. Zu behäbig, zu wenig zielstrebig traten die Ingolstädter auf.
Ingolstadt gelingt der Umschwung nicht
Zahlreiche Paraden - hier beim Elfer -, aber dreimal machtlos: Ramazan Özcan. picture alliance
Daran änderte sich auch nach der Pause nichts. Aalen erwartete den Gegner meist tief in der eigenen Hälfte, Ingolstadt ließ zumeist den Ball um die VfR-Defensive herum laufen, ohne aber auch nur ansatzweise dabei für Gefahr zu sorgen.
Die größeren Möglichkeiten boten sich den selten konternden Aalenern. Nach einem Leandro-Traumpass verhaute Lechleiter den Querpass auf Klauß (76.), der seinerseits an Özcan scheiterte (83.). Erst in den Schlussminuten hatten dann auch die Gäste noch Chancen, doch sowohl Akaichi (84.) als auch Uludag (87.) scheiterten an Fejzic, der die Möglichkeiten dankbar annahm, sich auszuzeichnen. Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit der kurz zuvor eingewechselte Valentini, der den Ball völlig unbedrängt über die Linie drückte (90. + 3). Direkt anschließend war Schluss, Aalen feierte erstmals überhaupt einen Sieg im DFB-Pokal.
Für beide Teams geht es am Sonntag in der 2. Bundesliga weiter. Ab 13.30 Uhr tritt dann Aalen beim VfL Bochum an, Ingolstadt empfängt den FSV Frankfurt. Aalen darf sich zudem auf die 2. Runde freuen, die am 30. und 31. Oktober ausgetragen wird. Gegen welchen Gegner die Hasenhüttl-Elf dann antreten muss, entscheidet sich am Samstagabend, wenn im Anschluss an das Bundesliga-Abendspiel zwischen Stuttgart und Wolfsburg die Auslosung stattfindet.