KSC-Trainer Markus Kauczinski veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Bielefeld auf zwei Positionen: Für Mauersberger und Varnhagen kamen Gordon und Hennings zum Zug.
Beim HSV setzte Coach Thorsten Fink bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte - von 1994-97 war er bei den Badenern als Profi aktiv - mit Adler und Beister auf zwei Neuzugänge. Scharner und Rudnevs nahmen auf der Bank Platz.
Bei brütender Hitze von nahezu 40 Grad begann die Partie mit viel Ballbesitz für den HSV. Immer wieder Skjelbred hieß die Anspielstation im Mittelfeld. Beister (12.) und Son (14.) sorgten für erste kleinere Aufreger.
Nachdem die Anfangsoffensive der Hanseaten abgeebbt war, kam Karlsruhe, das sein Hauptaugenmerk zunächst auf die Defensive legte, etwas besser ins Spiel. Der Drittligist setzte vereinzelt Nadelstiche, ohne zunächst gefährlich zu werden.
Strukturierter waren die Aktionen der Gäste, die folgerichtig in Führung gingen: Nach Skjelbreds Steilpass kam Jansen links an den Ball und legte auf Berg zurück. Der Stürmer schoss aus elf Metern flach ins linke Eck ein (23.).
Die Badener reagierten sofort, schalteten gegen zu passive Hamburger nun immer mehr den Vorwärtsgang ein. Gordon verpasste nach Adlers Fehler noch das 1:1 (27.), das vier Minuten später fiel: Blum stoppte sich das Leder nach Calhanoglus tollem Diagonalpass und flankte. Van der Biezen stand in der Mitte vollkommen blank und nickte aus vier Metern ein.
Der Ausgleich verschaffte der Kauczinski-Elf Rückenwind, die Feldüberlegenheit blieb aber ohne Ertrag, weil Referee Dankert Stolls Tor wegen vorangegangenem Foulspiel an Adler nicht anerkannte (38.). Von den Fink-Schützlingen war wenig zu sehen, dennoch hätte ein Westermann-Kopfball fast das 2:1 bedeutet (41.). Im Gegenzug erneut Aufregung, als Alibaz im Strafraumduell mit Beister zu Boden ging - es roch stark nach Elfmeter, der Unparteiische ließ aber weiterspielen.
Ein Abwehrfehler des KSC mündete dann in die glückliche Pausenführung der Gäste: Nach Lams Steilpass unterlief Kempe den Ball, den Beister mitnahm und Orlishausen von halbrechts im Sechzehner tunnelte - 1:2 (45.+1)!
DFB-Pokal am Sonntag
Personell unverändert kamen die Kontrahenten aus der Kabine. Die Badener waren zunächst initiativer, der Bundesliga-Dino aber hatte die große Möglichkeit zum 1:3, doch Jansen scheiterte am Innenpfosten, und der zurückspringende Ball prallte von Haas Zentimeter am Tor vorbei (52.).
Der Treffer fiel aber auf der anderen Seite durch einen direkten Freistoß. Nicht wie erwartet Spezialist Calhanoglu, sondern Alibaz zirkelte das Leder aus 18 Metern über die Mauer hoch ins rechte Eck - 2:2 (58.).
Gordon verpasste im Hechtflug knapp das 3:2 (62.), danach nahm sich die Partie eine Auszeit, was angesichts der hohen Temperaturen kein Wunder war. Bis zur 78. Minute: In der faustete Adler Calhanoglus Freistoß nur unzureichend weg, Stoll erwischte den nach vorne abprallenden Ball voll mit dem Spann und jagte die Kugel aus acht Metern ins rechte Eck.
Klar, dass die Fink-Elf in der Schlussphase auf den erneuten Ausgleich drängte. Den verhinderte Orlishausen gegen den eingewechselten Rudnevs (81.), danach aber entledigte Soriano die Gastgeber mit trockenem Schrägschuss nach Klingmanns Pass von allen Sorgen (86.). Alibaz stand sogar noch dicht vor dem 5:2, traf aber nur die Unterkante der Latte (88.), dann war Schluss.
Der KSC trifft in der 3. Liga am Samstag (14 Uhr) auf Alemannia Aachen. Der Hamburger SV empfängt zum Bundesligaauftakt am Samstag (15.30 Uhr) den 1. FC Nürnberg.